Personendaten


Kissinger Daniel

Nachname
Kissinger
Vorname
Daniel
Geburtsdatum
04.11.1877
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Maier und Jeanette Kissinger geb. Uhlfelder
Geschwister: Ernestine verh. Tuteur, Isidor, Rahel, Zilla (Cilly) verh. Rosenbaum 
Ehefrau: Malchen geb. Erlanger
Kinder: Fritz, Walter

Adresse
Beruf/Ämter
Kaufmann/Fabrikant
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Nürnberg - 24.08.1942

Biografie


Daniel Kissinger wurde am 4. November 1877 als Sohn des Viehhändlers Maier Kissinger und seiner Frau Jeanette geb. Uhlfelder in Bad Kissingen geboren. Zwischen 1887 und 1892 besuchte er die Kissinger Realschule.

1904 heiratete Daniel Kissinger Malchen Erlanger, mit der er zwei Söhne hatte. 1905 kam Fritz zur Welt und 1910 wurde ihr zweites Kind Walter in Nürnberg geboren. Daniel Kissinger und seine Familie lebten in Nürnberg, wo er zusammen mit seinem Bruder Isidor eine Lederwarenfabrik besaß. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und war im Bayer. Landwehr-Infanterie- Regiment Nr. 7 unter anderem zwischen 1915 und 1918 bei Stellungskämpfen in Lothringen eingesetzt.

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Daniel Kissinger (2.v.links) als Soldat im Ersten Weltkrieg


Daniel Kissinger starb im August 1942, wenige Wochen vor der bevorstehenden Deportation. Seine Frau Malchen wurde im September 1942 von Nürnberg aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Sohn Fritz, der an Depressionen litt, wurde gemäß dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ zwangssterilisiert. Seinen Leidensweg dokumentiert eine Stolperstein-Biografieexterner Link. Beide Kinder konnten aber während der NS-Zeit aus Deutschland fliehen, Fritz im Januar 1939 in die USA, wo er 1952 im Alter von 47 Jahren starb, und Walter nach Chile, wo er ebenfalls bereits 1948 starb.

Bei Renovierungsarbeiten im Haus von Daniel Kissinger vor wenigen Jahren fand man einen Stern, der zur NS-Zeit von Deutschen in die Tür geritzt worden war, um darauf hinzuweisen, dass in diesem Haus Juden lebten. (E. Levy S. 10f).


Quellenangaben


Bildnachweise


© Elizabeth Levy



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