Karolina Löwenstein geb. Hamburger kam am 24. Dezember 1854 als Tochter des Metzgermeisters Wolf Hamburger und seiner Frau Luisa geb. Kraus in Bad Kissingen zur Welt. Von ihren acht Geschwistern starben vier bereits im Kindesalter.

Karolina heiratete Hermann Löwenstein und wanderte in die Vereinigten Staaten aus, wo ihre beiden Kinder Betty Lilli (1894) und Fanny (1896) geboren wurden.

Möglicherweise nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte Karolina Löwenstein mit ihrer Tochter Fanny in ihre Geburtsstadt zurück. Die ältere Tochter Lotti blieb in den USA. Seit wann Karolina und ihre Tochter wieder in Bad Kissingen lebten, ist nicht sicher feststellbar, eindeutig dokumentiert allerdings erst für die Zeit nach 1920.

Sie lebten hier unter verschiedenen Adressen, Tochter Fanny befand sich seit 1920 in der Nervenklinik Bayreuth, kehrte im Sommer 1931 aber nochmals zu ihrer Mutter nach Bad Kissingen zurück.

In ihren letzten Lebensjahren wohnte Karolina Löwenstein mit ihrer Tochter in einem der sog. „Judenhäuser“ in der Unteren Markstraße. Sie starb am 6. März 1942 noch kurz vor der bevorstehenden Deportation. Ihre Tochter Fanny wurde im Mai 1942, als die letzten Kissinger Juden die Stadt verlassen mussten, ins Jüdische Altersheim in der Albrecht-Dürer-Straße in Würzburg gebracht und ist dort wahrscheinlich in den nächsten Monaten verstorben. Denn bei der Deportation der Bewohner des Altersheims nach Theresienstadt im September 1942 wird sie nicht erwähnt.