Personendaten


Löwenthal Max

Nachname
Löwenthal
Vorname
Max
Geburtsdatum
19.01.1872
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Abraham Löwenthal und Elkomea (Elkana) geb. Willich (Willig)
Geschwister: Hannchen, Simon, FannyKaroline verh. Rosenfelder, Klara verh. Neumann , Herz Hermann

Adresse
Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Juli 1942 deportiert von München nach Theresienstadt

Sterbeort/Sterbedatum
Theresienstadt - 14.09.1943

Biografie


Max Löwenthal kam am 19. Januar 1872 in Bad Kissingen als Sohn von Abraham Löwenthal und Elkomea (Elkana) geb. Willich (Willig) zur Welt. Sein Vater übte den Beruf des Posamentierers aus, der Posamenten herstellt.  

Seit 1882 besuchte Max die Kissinger Realschule, die er im Juli 1888 erfolgreich abschloss. Er zog im Januar 1893 nach München um. 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Zusammen mit Siegmund Friedmann war er seit 1907 Eigentümer der Firma „Graff und Co.“, Gummiwarenhandel und Kleinhandel mit Parfümerieartikeln, die neun Angestellte beschäftigte.

Max Löwenthal war ein ausgezeichneter Sportler, der auch noch als 60-Jähriger regelmäßig mit den Enkeln seiner Schwester Karoline, die ebenfalls in München lebte, im Englischen Garten trainierte. Walter Stark (der ältere Enkel) erinnert sich an das regelmäßige Intervalltraining: „ [Unser Onkel Max Löwenthal] war einer der besten Turner in Deutschland und nahm uns mit ins Training [... ] Er nahm uns im Schlepptau mit und wir machten regelmäßig Übungen am Sonntagmorgen, wenn er uns ‚spazieren‘ führte. Es war nicht wirklich ein Spaziergang, sondern körperliche Ertüchtigung, und die Art und Weise, in der er das tat, sah folgendermaßen aus: ‚Und jetzt gehen wir 100 Schritte und dann kommen 100 Schritte Laufen‘ - und das haben wir ungefähr drei Meilen lang gemacht, bis wir - von seinem Wohnhaus gestartet - den Englischen Garten erreicht hatten. Er - zusammen mit meinen Eltern - sorgte für unsere körperliche Fitness. Das Ergebnis war: Als ich zur Schule ging, war ich immer einer der besten Sportler in der Klasse" und spielte später in der Jugendmannschaft des FC Bayern Fußball (USC Shoa Foundation, Interview mit Walter M. Stark, 1996externer Link).

Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Situation für Max Löwenthal zunehmend schlechter. Nach dem Novemberpogrom 1938 musste der Geschäftsbetrieb eingestellt werden, weil Juden ab diesem Zeitpunkt kein Gewerbe mehr ausüben durften. Während der Pogromnacht hatten Angehörige der Hitlerjugend Max Löwenthal zur Herausgabe von 5000 Reichsmark gezwungen (vgl. Gedenkbuch der Münchner Juden, S. 862).

Im Februar 1942 wurde er in das Internierungslager in der Clemens-August-Straße 9 verbracht und wenige Monate später im Juli desselben Jahres nach Theresienstadt deportiert, wo er am 14. September 1943 an Hungertyphus verstarb.


Quellenangaben


Schülerakte des Jack-Steinberger-Gymnasiums
Gedenkbuch der Münchner Judenexterner Link (Eintrag des Bruders Simon)
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
H-J. Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S. 691f
(USC Shoa Foundation, Interview mit Walter M. Stark, 1996externer Link).

Bildnachweise


© Stadtarchiv München, aus Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden



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