Personendaten


Mann Cilly

Nachname
Mann
Geburtsname
Löwenberger
Vorname
Cilly
Geburtsdatum
09.04.1875
Geburtsort
Prichsenstadt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Wolf und Jette Löwenberger geb. Amerikaner
Geschwister: Rosa verh. Frei, Sofie verh. Nußbaum, Max, Gertrud verh. Frei, Theodor, Sigmund, Justin
Ehemann: Lazarus Mann
Kinder: Justin, Max, Irene, Luzie, Theobald, Kurt

Adresse

Weingasse 5

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Juli 1938 emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York - 01.04.1951

Biografie


Cilly Mann geb. Löwenberger kam am 9. April 1875 als Tochter des Viehhändlers Wolf Löwenberger und seiner Frau Jette geb. Amerikaner in Prichsenstadt zur Welt. Sie war das fünfte Kind von insgesamt 9 Geschwistern. Im Jahr 1900 heiratete sie den Kissinger Metzger Lazarus Mann, dessen Vorfahren seit mehreren Generationen das Metzgerhandwerk ausgeübt hatten. Sie zog nach Bad Kissingen und brachte sechs Kinder zur Welt: Justin (*1901), Max (*1902), Irene (*1903), Luzie (*1907), Theobald (*1910) und Kurt (*1915).

Ihrem Mann Lazarus Mann wurde im Februar 1905 das Bürgerrecht der Stadt Bad Kissingen verliehen, er starb noch vor Beginn der NS-Diktatur am 10. Februar 1932 im Alter von 70 Jahren und wurde auf dem hiesigen jüdischen Friedhof begraben.  

Die bedrückenden Erfahrungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten während der NS-Zeit führten 1934 zur Zwangsversteigerung des Metzgereibetriebs und  veranlassten Cilly Mann am 14. April 1936 zusammen mit ihrer Tochter Irene nach Hamburg zu ziehen und die Flucht nach Amerika zu planen. Tochter Irene und Sohn Kurt, der 1931 nach Geisa in der Rhön gezogen war, emigrierten wenige Monate später im September 1936 nach New York. Im Juli 1938 ging Cilly Mann dann zusammen mit ihrem Sohn Justin in Le Havre an Bord der "Georgic" und emigrierte nach New York, wo bereits ihr Sohn Theobald auf sie wartete, der seit Dezember 1934 in New York lebte.  

Ihre Tochter Luzie Mann war hingegen 1927 nach Berlin gezogen und wurde von dort 1942 in das KZ Ravensbrück deportiert. Von Ravensbrück aus wurde sie in die Tötungsanstalt Bernburg an der Saale verschleppt, wo sie am 8. Mai 1942 nur einige Wochen nach der aus Bad Kissingen stammenden Klara Scher ermordet wurde. Auch ihr 1902 geborener Sohn Max, der das Schneiderhandwerk erlernt hatte und nach Köln gezogen war, wurde nach Angaben seines Bruders Kurt (Gedenkblatt Yad Vashem) ein Opfer der Shoa. Er war im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert und nahm sich dort im August 1942 das Leben. Offensichtlich konnte er die Qualen und den Terror nicht länger ertragen und lief in den Elektrozaun des Lagers.  

Cilly Mann lebte laut US-Census von 1940 unmittelbar nach ihrer Flucht mit ihren Söhnen Justin, Teddy und Kurt in einer gemeinsamen Wohnung in Manhattan und erhielt 1945 die US-Staatsbürgerschaft. Sie starb im April 1951 wenige Tage vor ihrem 76. Geburtstag.


Quellenangaben


Bildnachweise




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