Personendaten


Mannheimer Dina

Nachname
Mannheimer
Geburtsname
Kissinger
Vorname
Dina, Ida, Ernestine
Geburtsdatum
24.07.1872
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: David und Sophie Kissinger geb. Felsenheld
Geschwister: Berta
Ehemann: Simon Mannheimer
Tochter: Tilly

Adresse

Kirchgasse 11

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

September 1942 deportiert von Leipzig nach Theresienstadt/ Mai 1944 deportiert nach Auschwitz

Sterbeort/Sterbedatum
Auschwitz - Todesdatum unbekannt

Biografie


Ernestine Mannheimer, auch Dina genannt, wurde am 24. Juli 1872 in Bad Kissingen als erstes Kind von David Kissinger und seiner Ehefrau Sophie geb. Felsenheld geboren. Ihr Urgroßvater Meyer Loeb Kissinger war der Namensgeber der weitverzweigten Familie Kissinger, zu der auch der frühere US-Außenminister Henry Kissinger gehört. Mit ihrer acht Jahre jüngeren Schwester Bertha wuchs sie in der Kirchgasse 11 auf.

Im Juni 1896 heiratete sie in Bad Kissingen den aus Suhl stammenden Kaufmann Simon Mannheimer und zog mit ihm in seine Geburtsstadt in Thüringen. Ein Jahr später wurde dort im Mai 1897 Tochter Tilly geboren. Über die folgenden Jahre ist nichts bekannt. Die Familie Mannheimer lebte wohl bis zur Deportation in Suhl.

Von ihrer Schwester Bertha, die mit ihrer Familie nach Portugal fliehen konnte, ist eine Postkarte erhalten, die sie am 14. September 1942 an die Familie Mannheimer nach Suhl geschickt hatte. Diese kam zurück mit dem Aufdruck „abgereist ohne Angabe der Adresse“.

Ernestine und Simon Mannheimer hatten inzwischen miterleben müssen, wie ihr einziges Kind Tilly am 10. Mai 1942 nach Polen ins Ghetto Bełzyce nahe Lublin deportiert wurde, bevor sie selbst wenige Monate später am 19. September ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Im selben Transport befand sich auch Ernestines Cousine Cäcilie Rosenbaum aus Bad Kissingen.

Simon Mannheimer fand nur wenige Monate später am 7. Februar 1943 in Theresienstadt den Tod. Ernestine Mannheimer wurde im Mai 1944 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet. Über die näheren Todesumstände ist nichts bekannt. Auch ihre Tochter Tilly fiel dem NS-Terror zum Opfer.


Quellenangaben


Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S.488
Elizabeth Levy, The Kissinger Family, S. 13
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich, Nr. 860externer Link
Bad Kissinger Stolpersteinlisteexterner Link
Email Stadtarchiv Suhl vom 15.11.2017

Bildnachweise


© Elizabeth Levy



Zurück zur Liste