Klara Rosenau geb. Lion kam am 13. November 1874 als Tochter von Julius und Bertha Lion geb. Keller in Mannheim zur Welt. Sie war das jüngste von fünf Geschwistern.

Anfang Februar 1898 heiratete sie Dr. Albert (Abraham) Rosenau, der aus einer alteingesessenen, wohlhabenden jüdischen Familie in Bad Kissingen stammte. Er war 1868 in Bad Kissingen geboren, hatte Medizin studiert und rasch Karriere gemacht und den Titel „königlich-bayerischer Sanitätsrat“ erhalten. Das Ehepaar lebte zunächst in Monte Carlo, wo im März 1900 ihre Tochter Helene (Auguste) geboren wurde. Im Juli 1913 zog die Familie nach Bad Kissingen, wo Albert Rosenau als Arzt im eigenen Kurhaus praktizierte. Zwischen 1916 und 1920 war er zunächst nur in der Sommersaison in der Kurstadt und in den Wintermonaten hielt er sich in Frankfurt, München oder Berlin auf.

Zusammen mit ihrem Mann führte Klara Rosenau in Bad Kissingen ein äußerst renommiertes Kurhaus in der Bismarckstraße, das bei den Kissingern als „Westendhaus“ bekannt ist und heute ein Teil der Luitpoldkliniken Heiligenfeld ist. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1923 führte Klara Rosenau das Kurhaus alleine weiter. Im Oktober 1938 sah sie sich gezwungen, das Sanatorium weit unter Wert an Dr. Max Hoemann zu verkaufen. Wenige Monate später, im Februar 1939 zog sie in ihre Heimatstadt Mannheim, wo ihr Bruder Victor Ludwig lebte. Dort konnte sich - nach Angaben ihrer Tochter - trotz aller Verluste und Beschränkungen durch die Nazis "ein materiell bequemes Leben leisten dank des Vermögens, das Vater hinterließ." Sie starb - ein Jahr nach dem Tod ihres Bruders - am 19. September 1940 im israelitischen Krankenhaus und wurde auf dem jüdischen Friedhof begraben.