Personendaten
Schreiber Felicitas
Eltern: Franz und Adele Ehrlich geb. Leven
Bruder: Fritz (Fred)
Ehemann: Herbert Schreiber
Ludwigstraße 17 (heute 10)
April 1937 emigriert nach London
dann offensichtlich nach Palästina/Israel
Biografie
Felicitas Ehrlich - in ihrer Familie Liesel genannt - wurde am 5. Januar 1926 als zweites Kind von Franz und Adele Ehrlich in Bad Kissingen geboren. Ihr Vater war Teilhaber des renommierten Modegeschäfts Ehrlich in der Ludwigstraße, so dass Liesel zunächst eine sehr schöne und wohlbehütete Kindheit erlebte. Sie besuchte das Institut der Englischen Fräulein, musste aber, als die Situation angesichts des NS-Terrors immer schwieriger und bedrohlicher wurde, im April 1937 mit ihrer Familie ihre Heimatstadt verlassen. Die Familie emigrierte nach England, wo „Onkel Ludi“, ein wohlhabender Verwandter, sie zunächst in seinem Landhaus in Bexley in der Grafschaft Kent aufnahm. "Onkel Ludi" (Ludwig Ehrlich) der in Kissingen geboren war, war bereits mit 14 Jahren nach Südafrika ausgewandert und im Diamanten- und Tourismusgeschäft reich geworden. Er zog dann nach London und war als Unternehmer in der englischen Flugzeug- und Ölindustrie tätig. Als in der NS-Zeit die Lage für seine Verwandten in Deutschland immer bedrohlicher wurde, war er für viele in der Ehrlich-Familie der "Rettungsanker", nahm sie auf seinem Landhaus auf und kümmerte sich um sie.
Liesel Ehrlich lernte in England bei der zionistischen Bewegung ihren späteren Mann Herbert Schreiber kennen. Sie bereiteten sich 1947/48 in einem Ausbildungscamp in England auf ihre Zukunft in Palästina vor und wanderten kurz danach aus. Liesel Schreiber starb in Israel im Jahr 2011.
Quellenangaben
Angaben stammen größtenteils aus der Autobiografie ihres Cousins Joske Ereli , Von Hampi Ehrlich zu Jossl Ereli - Meine Lebensgeschichte
Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S.581
US Holocaust Memorial Museum/Holocaust Survivors and Victims Database
Bildnachweise
beim Schlittschuhlaufen © Judy Heymann Kazan (weitergeleitet von Hans-Jürgen Beck)
weitere Fotos © Joske Ereli, Ein Gedi
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