Martha Burghardt geb. Leuthold stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in Bad Kissingen. Sie kam am 22. November 1896 als Tochter von Salomon Leuthold und dessen Ehefrau Rosa geb. Bergmann in Bad Kissingen zur Welt. Ihr Vater setzte die Familientradition im Schneiderhandwerk fort und besaß am Marktplatz ein Textilgeschäft. Martha hatte noch einen älteren Bruder Leo (*1892) und eine jüngere Schwester Gertrud (*1899), die bereits 1926 in Berlin verstorben ist.

Über Martha Burghardts Leben ist nur wenig bekannt. Sie heiratete in Bad Kissingen im August 1922 den Kaufmann Fritz Doctor aus Berlin-Charlottenburg. 

Im November 1923 kam dort ihre Tochter Ingeborg zur Welt. Marthas Ehemann Fritz Doctor ist noch im Berliner Adressbuch 1937 als Kaufmann mit einer Agentur in Berlin Schöneberg gemeldet. Der Familie gelang dann die Flucht nach Argentinien und auch Marthas älterer Bruder Leo konnte in die Vereinigten Staaten emigrieren. Offensichtlich hat sie später noch einmal geheiratet und hieß seither Martha Burghardt. Marthas Tochter Ingeborg heiratete 1952 in Buenos Aires den aus Korbach stammenden Viehhändlersohn Julius Heinz Löwenstern. Er stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie der nordhessischen Gemeinde. Im Dezember 1939 gelang ihm mit seinen Eltern und vier Geschwistern die Flucht nach Argentinien.  

Nach Ende der NS-Diktatur ließen Martha und ihr Bruder Leo für ihren Vater eine Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof von Bad Kissingen anbringen: „Zum Gedenken / unseres unvergesslichen Vaters / Salomon Leuthold / in Theresienstadt umgekommen / Leo Leuthold – USA / Martha Burghart / geb. Leuthold – Argentinien / Er war der Letzte der Familie, / welche ununterbrochen über / 500 Jahre in Bad Kissingen lebte“.

Martha Burghardt starb in Buenos Aires - das Todesdatum ist bisher nicht bekannt. Ihre Nachkommen leben heute in Argentinien.