Personendaten
Rabinowitz Baruch
Maxstraße 10
Biografie
Baruch Rabinowitz lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen. Er kam am 11. April 1898 in Jerusalem als Sohn von Shmaryahu Schmerl Rabinowitz und dessen Frau Pessel geb. Zweber zur Welt. Seine Eltern waren in Jerusalem geboren worden, das damals zum Osmanischen Reich gehörte, und lebten dort in einem europäisch geprägten Umfeld. Die Familie gehörte zum „Alten Jischuw“, der vielleicht 20.000 Seelen zählenden frühen, vorzionistischen Besiedlung in Palästina, meist orthodoxen Juden, die in den Städten Safed, Tiberias, Hebron und Jerusalem lebten. Baruchs Vater, dessen Vorfahren aus Litauen stammten, war Weinhändler und die Mutter stammte aus einer ungarischen Gelehrtenfamilie.
Um die Jahrhundertwende verließ die Familie Rabinowitz Palästina und zog nach Frankfurt/Main, weil Vater Schmerl das Klima nicht vertrug. In Frankfurt betrieb Baruchs Vater ein Importgeschäft mit koscheren „Palästina-Weinen“ und „feinen alten Cognacs“.
Baruch Rabinowitz zog im Februar 1918 nach Bad Kissingen und wohnte hier mit kurzen Unterbrechungen bis Anfang 1919 in der Maxstraße 10, unter derselben Adresse wie auch sein jüngerer Bruder Josef, der 1918 für kurze Zeit die Kissinger Realschule besuchte. In den Bad Kissinger Meldeakten ist als Beruf "Lehrer" angegeben.
Baruch Rabinowitz muss wohl wenige Jahre später nach Palästina ausgewandert sein. Er arbeitete als Lehrer in Tel Aviv und heiratete im Januar 1926 in Jerusalem die dort lebende Nechama Rachel Werner. Sie starb im Juli 2000. Über Baruch Rabinowitz weiteres Schicksal ist bisher nichts bekannt.
Quellenangaben
Stadtarchiv Bad Kissingen, polizeiliche Wohnungsmeldung
Datenbank Ancestry, Certificate of Marriage
Datenbank Genicom, Nechamah Rachel Rabinovitz (Werner)
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