Familie Pick/Howorth zu Besuch in Bad Kissingen

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Diana Howorth geb. Pick und ihr Bruder Robert vor dem früheren Sanatorium ihres Großvaters Dr. Arthur Pick
Nicht zum ersten Mal besuchte die Familie Pick/Howorth Bad Kissingen, die Stadt, in der ihr Großvater/Urgroßvater 1909 das renommierte Sanatorium Pick in der Kurhausstraße eröffnet hatte, das bis zu Beginn der NS-Zeit im Besitz der Familie war. Es war ein international anerkanntes Sanatorium für Herz-Kreislauf-und Magen-Darm-Erkrankungen, Nervenleiden sowie Stoffwechsel- und Essstörungen. Dr. Pick war als Chefarzt für die medizinische Leitung des Sanatoriums verantwortlich und seine Frau Bertha übernahm die Leitung des Hauses und der Küche. Das Sanatorium zählte zu den modernsten und attraktivsten Kurbetrieben unserer Stadt und genoss international große Anerkennung. Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 und dem aufkommenden Antisemitismus blieben allerdings zunehmend insbesondere die jüdischen Kurgäste aus, so dass Haus in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und 1934 zwangsversteigert wurde. Auch wenn die Picks zu den assimilierten Juden gehörten, die bereits seit Jahrzehnten zum christlichen Glauben konvertiert waren, schützte sie dies nicht vor dem Rassenwahn der Nationalsozialisten. Um zu überleben, mussten sie Deutschland verlassen. Arthur Pick, seine Frau und die beiden Kinder emigrierten nach England, das zu ihrer neuen Heimat wurde.

Dr. Arthur Picks Enkel Diana Howorth geb. Pick und Robert Pick kamen jetzt Mitte Oktober 2024  mit ihren Kindern für einige Tage zu einem Kurzbesuch nach Bad Kissingen, in die Stadt, in der 1913 ihr Vater Werner Rolf Pick geboren worden war. Sie besitzen inzwischen alle auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Mit großem Interesse ließ sich die Familie - geführt vom  Ehepaar Marlies und Rudolf Walter und von Anna Maria Boll vom Kulturreferat der Stadt Bad Kissingen - die Sehenswürdigkeiten unserer Kurstadt zeigen, emotionaler Höhepunkt für sie war aber sicher der Spaziergang zum „Sanatorium Pick“. Auch wenn das Gebäude sich inzwischen leider in einem beklagenswerten Zustand befindet und wegen Baufälligkeit ein Betreten des Gebäudes nicht möglich war, so lässt die äußere Fassade doch noch erahnen, welch glanzvolle Vergangenheit dieses Haus erlebt hatte. Es wäre ganz im Sinne der Familie, wenn die Stadt einen Investor für das Gebäude fände, der das frühere Kleinod sanieren würde, bevor es noch weiter verfällt.

Robert Pick hatte mehrere Fotoalben seiner Familie mitgebracht, vor allem aus der Zeit, in der die Familie in Bad Kissingen gelebt hatte. Darin befinden sich auch Fotos, die stadtgeschichtlich interessant sind, beispielsweise vom früheren Saale-Schwimmbad, Klassenfotos aus der Realschule, Fotos von den Innenräumen des Sanatoriums. Roberts Vater Werner Rolf Pick hat diese Familienschätze akribisch und sorgfältig gesammelt und verwahrt, er hat auch immer wieder Essays mit familiärem Hintergrund und seine persönlichen „Memoirs“ verfasst, die die außergewöhnliche Geschichte seiner Familie widerspiegeln.

Nähere Details und Fotos aus dem Familienalbum finden Sie in unseren Kurzbiografien zur Familie:

Pick, Arthur

Pick, Bertha

Pick, Vera Ruth

Pick, Werner Rolf Theodor