Personendaten


Krebs Julius

Nachname
Krebs
Vorname
Julius
Geburtsdatum
05.02.1890
Geburtsort
Reichenberg bei Würzburg
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Jakob Krebs und Sali geb. Frank
Ehefrau: Martha geb. Eberhardt
Sohn: Werner Jakob

Adresse

Promenadestraße 1 (heute 3)/ Ludwigstraße 3 (heute 9)

Beruf/Ämter
Kaufmann, Bankier
Emigration/Deportation

Dezember 1934 nach Palästina  
vor 1940 emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York -14.08.1963

Biografie


Julius Krebs stammte aus einer weit verzweigten jüdischen Familie im unterfränkischen Reichenberg in der Nähe von Würzburg. Er kam dort am 5. Februar 1890 als Sohn des Viehhändlers Jakob Krebs und dessen in Estenfeld geborener Ehefrau Sali geb. Frank zur Welt. Nach seiner Schul- und Berufsausbildung arbeitete er 1908/1909 als Handlungsgehilfe in der Firma „Lein & Steinberg“ in Würzburg.

Im Mai 1921 heiratete Julius Krebs die Bäckerstochter Martha Eberhardt aus Maßbach. Er zog mit ihr nach Bad Kissingen, wo 1923 ihr Sohn Werner Jakob das Licht der Welt erblickte. Julius Krebs wird in den Adressbüchern der folgenden Jahre als „Kaufmann“ einer „Textilvertretung“ aufgeführt.

Die Familie entschloss sich frühzeitig zur Emigration. Bereits im Dezember 1934 wanderte das Ehepaar Krebs mit seinem zwölfjährigen Sohn Werner, der gerade die zweite Klasse der Kissinger Realschule besuchte, nach Palästina aus, wo sie in Tel Aviv eine Wohnung fanden. In Palästina ließen sich Vater und Sohn Krebs 1937 vom Deutschen Konsulat in Jaffa ihre Reisepässe verlängern bzw. an Stelle des Kinderausweises neu ausstellen. Offensichtlich fasste die Familie den Entschluss, nicht dauerhaft in Palästina zu bleiben. Sie entschloss sich vielmehr, zu Marthas Eltern und ihrer Schwester Nelly nach Amerika zu gehen. Von Palästina reisten sie nach England, wo sie am 6. Juli 1938 mit dem Passagierdampfer „Aquitania“ von Southhampton nach New York ausliefen, das sie sechs Tage später erreichten.

So fand die Großfamilie Eberhard/Krebs nach Jahren der Trennung in der Neuen Welt wieder zusammen und gewöhnte sich offenbar rasch an die neuen Verhältnisse, sicher auch, weil Julius Krebs und sein Sohn Werner schon bald eine gut bezahlte Anstellung als Tünchner fanden.

Julius Krebs starb im August 1963 in New York im Alter von 73 Jahren.

Julius Krebs’ 87-jährige verwitwete Mutter Sali Krebs wurde zusammen mit anderen Verwandten der Familie Krebs im September 1942 von Würzburg nach Theresienstadt deportiert und fand dort im Februar 1943 den Tod.
 

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Hochzeitsfoto Julius und Martha Krebs
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Grabstein Julius und Martha Krebs


Quellenangaben


Datenbank Ancestry, US-Census 1940externer Link
Archives, 1940 US CENSUSexterner Link
Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S. 1166
Informationen Klaus Bub, Maßbach, Mail vom 04.06.2018
Gestapo Wü 5021 BI.0
Kissinger Adressbücher 1922, 1924, 1928, 1934
Biographische Datenbank Jüdisches Unterfrankenexterner Link
US-Social Security Indexexterner Link
Datenbank Ancestry, New York Sterbeindex 1949 - 1965externer Link

Bildnachweise


© Klaus Bub, Maßbach



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