Personendaten


Leuthold Leo

Nachname
Leuthold
Vorname
Leo
Geburtsdatum
08.03.1892
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Salomon Leuthold und Rosa geb. Bergmann
Geschwister: Martha verh. Burghardt , Gertrud verh. Löwenthal
Ehefrau: Kate geb. Wiener

Adresse

Marktplatz 2

Beruf/Ämter
(Realschüler) - Prokurist
Emigration/Deportation

emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
Miami/USA - 01.02.1978

Biografie


Leo Leuthold stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Bad Kissingens. Er kam am 8. März 1892 als erstes von drei Kindern des Schneiders und Kaufmanns Salomon Leuthold und dessen Ehefrau Rosa geb. Bergmann in Bad Kissingen zur Welt. Sein Vater besaß am Marktplatz 2 ein Textilgeschäft und war außerdem als Versicherungsagent tätig. Er besaß auch großes Ansehen in der jüdischen Gemeinde, in der er zum Ersatzmann in die Kultusverwaltung gewählt wurde.

Leo Leuthold besuchte zwischen 1902 und 1908 die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums. Anschließend (von 1909 - 1911) machte er in München bei der Firma „Gerstle & Löffler“  eine zweijährige kaufmännische Lehre, leistete daraufhin in Bamberg sein „Einjähriges Freiwilliges“ beim königlich bayerischen Militär ab und war Frontsoldat mit Auszeichnungen im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg ging Leo Leuthold - wie auch seine beiden Schwestern Martha und Gertrud (1926 verstorben) - nach Berlin und war dort als Prokurist tätig. Leos Mutter Rosa starb im Juni 1933 in Berlin.

Leo Leuthold konnte noch kurz vor Kriegsbeginn im August 1939 über Rotterdam in die Vereinigten Staaten emigrieren, und auch seiner Schwester Martha gelang es, nach Argentinien zu fliehen und zu überleben. Ihr Vater dagegen musste im Mai 1942 nach Würzburg in das jüdische Altersheim in der Dürerstraße 20 umziehen. Er wurde vier Monate später über Nürnberg ins KZ Theresienstadt deportiert. Das Sterbeverzeichnis dieses Konzentrationslagers verzeichnet seinen Tod am 9. April 1943 ohne nähere Hinweise auf die Umstände.

Leo Leuthold, der 1943 in Manhattan Kate Wiener heiratete, lebte in New York, im Sommer 1965 besuchte er mit seiner Frau seine Geburtsstadt. Seine Schwester Martha und er ließen für ihren Vater eine Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof von Bad Kissingen anbringen: „Zum Gedenken / unseres unvergesslichen Vaters / Salomon Leuthold / in Theresienstadt umgekommen / Leo Leuthold – USA / Martha Burghart / geb. Leuthold – Argentinien / Er war der Letzte der Familie, / welche ununterbrochen über / 500 Jahre in Bad Kissingen lebte“.

Leo Leuthold starb  am 1. Februar 1978 in Miami/Florida, er wurde 85 Jahre alt.


Quellenangaben


Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Datenbank ancientfacesexterner Link  (falsches Geburtsdatum)
Datenbank Sysoon externer Link  (falsches Geburtsdatum) 
H. J. Beck: Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S.1091f
Schularchiv Jack-Steinberger-Gymnasium, insbesondere Schreiben Leo Leutholds an die Kissinger Realschule vom 21.09.1965
Datenbank Ancestry, New York, Passagierlisten, 1820-1957 externer Link
Datenbank Ancestry, New York, bundesstaatliche und föderale Einbürgerungsregister, 1794-1943   externer Link
Datenbank Ancestry, New York City, Heiratsurkundenindizes, 1907-2018 externer Link
Datenbank Ancestry, Sterbeindex Florida, 1877–1998   externer Link
Datenbank Ancestry, Familienstammbaum   externer Link                                                                                                                                                                                                                                             

Bildnachweise




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