Lothar Liebmann kam am 1. März 1905 in Steinach als Sohn des Kaufmanns Louis Liebmann und dessen Frau Mathilde geb. Lisberger zur Welt.

Im Jahr 1913 entschlossen sich Lothars Vater Louis und dessen Bruder Daniel ihr Geschäft von Steinach nach Bad Kissingen zu verlegen. Dort kauften sie ein repräsentatives Anwesen in der Unteren Marktstraße, das sie zu einem großen Textilkaufhaus ausbauen ließen. Die Familie war im Juni 1916 von Steinach nach Bad Kissingen gezogen und wohnte zunächst in der Maxstraße, später in der Hemmerichstraße. Lothar besuchte seit September 1915 die Kissinger Realschule und erhielt im April 1922 sein Abschlusszeugnis.

Anschließend lebte er in Nürnberg bis zum Oktober 1925, vielleicht um dort seine Schulausbildung fortzusetzen. Kurzzeitig hielt er sich dann wieder in Bad Kissingen auf, zog aber wenig später nach Hamburg, wo er bis zum Januar 1935 lebte. Er kehrte dann nochmals in seine Heimatstadt zurück und wohnte bei seinen Eltern in der Unteren Markstraße.

Da die antisemitische Stimmung in Deutschland immer bedrohlicher wurde, verließ Lothar Deutschland und emigrierte im Juni 1936 in die Vereinigten Staaten. Auch seinen Eltern gelang 1939 noch die rettende Flucht in die USA, so dass die Familie 1940 zusammen in einer Wohnung in Manhattan lebte. Lothar war seit 1938 verheiratet mit Paula geb. Lichtenstein, die aus Marköbel, einem Ortsteil der Gemeinde Hammersbach im hessischen Main-Kinzig-Kreis, stammte. Im Dezember 1941 erblickte ihre Tochter Eleanor das Licht der Welt. Laut Angaben der US-Volkszählung 1940 und 1950 arbeitete er zunächst als Angestellter und dann als Hersteller von Damenschmuck.

Lothar Liebmann starb am 1. November 1976 in New York im Alter von 71 Jahren, seine Ehefrau überlebte ihn noch um mehr als zwei Jahrzehnte, sie starb im Mai 1999.