Personendaten


Löwenthal Sigmund

Nachname
Löwenthal
Vorname
Sigmund
Geburtsdatum
04.01.1866
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Simon Löwenthal und Therese geb. Süßer
Geschwister: Karoline verh. Gutmann, William/Abraham, Max, Leopold
Ehefrau: Wilhelmine Emilie geb. Fisch
Kinder: Simone und William

Adresse
Beruf/Ämter
(Realschüler) - Geschäftsführer
Emigration/Deportation

bereits vor 1900 ausgewandert nach Belgien
1940/41 emigriert nach Brasilien und kurze Zeit später in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
Hartsdale/NY - 04.01.1955

Biografie


Sigmund Löwenthal stammte aus einer alteingesessenen, angesehenen Bad Kissinger Familie. Er wurde am 4. Januar 1866 als Sohn des „Ökonoms“ Simon Löwenthal und dessen Frau Therese Süßer in Bad Kissingen geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule trat er im Oktober 1877 in die Kissinger Realschule ein, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, und machte im August 1881 erfolgreich seinen Abschluss.

Über sein weiteres Leben gibt es nur lückenhafte Angaben. Sigmund Löwenthal wanderte zwar schon Ende des 19. Jahrhunderts nach Belgien aus, wurde aber während der NS-Zeit vom Rassenwahn der Nationalsozialisten bedroht, weshalb er bewusst in das vorliegende Gedenkbuch aufgenommen wurde. Als junger Mann wanderte Sigmund zwischen 1886 und 1900 in die belgische Hafenstadt Antwerpen aus. Später ging er nach Frankreich und heiratete im Mai 1904 Wilhelmine Emilie Fisch, die in Frankreich geboren war. Ihre beiden Kinder Simone und William kamen dort 1905 und 1908 zur Welt. Sigmund Löwenthal erwarb die französische Staatsbürgerschaft und wurde laut Vermerk auf seiner Kissinger Meldekarte 1944 aus dem deutschen Staatsverband entlassen. Um 1940 hielt sich Sigmund Löwenthal mit seiner Frau in Vichy auf, im unbesetzten Teil Frankreichs, wo die Situation für jüdische Emigranten aber wegen der Kollaboration der Vichy-Regierung mit den Nationalsozialisten immer bedrohlicher wurde.

Im November 1940 erhielt Sigmund Löwenthal vom brasilianischen Konsulat in Marseille für sich und seine Frau ein Einreisevisum nach Brasilien mit befristeter Aufenthaltsdauer. Ende 1940 oder Anfang 1941 muss der inzwischen 74-Jährige dann mit seiner Frau, seiner Tochter Simone und drei Enkeln nach Brasilien emigriert sein. Auch ihrem Sohn William gelang die Flucht nach Brasilien. Bereits im März 1941 verließ die Familie an Bord der "Uruguay" Rio de Janeiro und emigrierte nach New York. 1946 erhielt Sigmund Löwenthal die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er nannte sich ab jetzt Sigismond Lowe. In den nächsten Jahren reiste Sigismond mit seiner Frau Wilhelmine mehrfach nach Europa. 

Sigismond Lowe starb am 4. Januar 1955 an seinem 89. Geburtstag und wurde in Hartsdale (einem Stadtteil von Greenburgh, Westchester County, im Bundesstaat New York) bestattet. Seine Ehefrau Wilhelmine war bereits im Juli 1951 in Manhattan gestorben.

Wilhelmine-Löwenthal
Sigmund Löwenthals Ehefrau Wilhelmine
           
Simone-Baumann
Tochter Simone verh. Baumann
William-Lowe
Sigmund Löwenthals Sohn William


Quellenangaben


Bildnachweise




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