Personendaten


Mann Theobald

Nachname
Mann
Vorname
Theobald (Teddy)
Geburtsdatum
28.11.1910
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern Lazarus und Cilly Mann geb. Löwenberger
Geschwister: Justin, Irene, Max, Luzie, Kurt

Adresse

Weingasse 5

Beruf/Ämter
(Realschüler) - Metzger - später Fotograf
Emigration/Deportation

Dezember 1934 emigriert nach New York

Sterbeort/Sterbedatum
Jamaica, Queens, New York - 25.03.2005

Biografie


Theobald Mann kam am 28.November 1910 als fünftes von sechs Kindern des Metzgers Lazarus Mann und dessen Ehefrau Cilly geb. Löwenberger in Bad Kissingen zur Welt. Die Familie lebte in der Weingasse, wo Theobalds Vater eine Metzgerei führte.

Theobald besuchte zwischen September 1920 und April 1924 die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums.

Er führte die Familientradition fort und erlernte das Metzgerhandwerk, wohl in der Absicht, später einmal die Metzgerei seines Vaters zu übernehmen. Im Mai 1927 zog er nach Marburg, später nach Berlin und kehrte im Juni 1931 aus Berlin in seine Heimatstadt zurück. Hier hielt er sich bis September 1933 auf, bevor er sich erneut in die Reichshauptstadt abmeldete. 1932 war Theobalds Vater gestorben und nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet die Metzgerei Mann in große wirtschaftliche Schwierigkeiten. 1934 kam es zur Zwangsversteigerung und die Familie lebte ab jetzt in bitterer Armut und war auf Unterstützung angewiesen.  Von Januar bis August 1934 wohnte Theobald letztmalig in Bad Kissingen. Sein älterer Bruder Justin wandte sich in einem Schreiben an die Israelitische Kultusgemeinde Würzburg, um für seinen damals arbeitslosen Bruder Theobald eine Beschäftigung zu finden, offensichtlich ohne Erfolg. Theobald wurde auch kurzzeitig im Untersuchungsgefängnis inhaftiert, die Nationalsozialisten bezichtigten ihn, Kommunist zu sein, eine haltlose Behauptung, wie sich im Laufe der Ermittlungen herausstellte. Nathan Bretzfelder, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusverwaltung charakterisiert ihn als "fleißigen, tüchtigen Metzger"externer Link.

Nachdem alle Versuche, beruflich Fuß zu fassen, gescheitert waren, entschloss sich Theobald auszuwandern. Er zog nach Hamburg und emigrierte im Dezember 1934 in die USA. Dort wurde er zunächst von seinem Onkel Leon Mann in Mount Vernon/New York aufgenommen. Nach seiner Emigration nannte er sich Teddy Mann. Laut US-Census 1940 lebte er zu diesem Zeitpunkt mit seiner Mutter und den Brüdern Kurt und Justin in einer gemeinsamen Wohnung in Manhattan. Auch seiner Schwester Irene war 1936 die Flucht nach New York gelungen. Die Geschwister Max und Luzie fielen dagegen der Shoa zum Opfer.

Über sein weiteres Leben ist nur wenig bekannt. Theobald Mann wohnte in New York und verdiente seinen Lebensunterhalt als Fotograf. Er starb hochbetagt mit 94 Jahren im März 2005 in Jamaica, Queens, New York.


Quellenangaben


Bildnachweise




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