Personendaten


Rosenthal Hermann

Nachname
Rosenthal
Vorname
Hermann
Geburtsdatum
13.06.1883
Geburtsort
Würzburg
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Karl und Henriette Rosenthal geb. Oberzimmer
Geschwister: Hugo, Therese verh. Adler
Ehefrau: Selma geb. Hirschmann
Kinder: Karl, Anni, Julius

Adresse

Badgasse 3

Beruf/Ämter
(Realschüler) - Kaufmann
Emigration/Deportation

emigriert im August 1939 nach England

Sterbeort/Sterbedatum

Biografie


Hermann Rosenthal kam am 13. Juni 1883 als erstes von drei Kindern des Kaufmanns Karl Rosenthal und seiner Frau Henriette geb. Oberzimmer in Würzburg zur Welt. Seine Mutter stammte aus Bad Kissingen, sie war die Tochter von Oscher Oberzimmer und Luise geb. Löwenthal. Seit wann die Rosenthals in Bad Kissingen lebten, ist nicht bekannt, vermutlich zu Beginn der 1890er-Jahre, jedenfalls besuchte Hermann Rosenthal seit Juni 1893 die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, und absolvierte im Juli 1899 einen guten Realschulabschluss. Während dieser Zeit wohnte er in der Badgasse 3. Sein Vater Karl Rosenthal, der hier einen Weißwarenhandel betrieb, starb bereits früh im Jahr 1895, die Mutter Henriette lebte noch bis 1928, beide wurden auf dem jüdischen Friedhof in Bad Kissingen begraben.

Zum weiteren Lebensweg Hermann Rosenthals gibt es nur spärliche Angaben. Laut einer Wohnungsanzeige vom Dezember 1918 hielt er sich zu diesem Zeitpunkt noch einmal kurzfristig bei seiner Mutter in Bad Kissingen auf, nachdem er am Ersten Weltkrieg als Unteroffizier teilgenommen hatte. Er war zu diesem Zeitpunkt verheiratet mit der aus Fischach stammenden Selma geb. Hirschmann und zog Ende Dezember weiter nach Halberstadt. Dort wurden ihre drei Kinder Karl (*1922), Anni (*1924) und Julius (*1927) geboren.

Spätestens 1930 lebte die Familie Rosenthal in Berlin und Hermann Rosenthal konnte als einziger der Familie im Jahr 1939 noch emigrieren (Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, 1995externer Link). Er floh im August 1939 nach England, wo er zu Beginn von Hitlers Westfeldzug als "feindlicher Ausländer" bis Oktober 1940 interniert wurde. Hermann Rosenthal lebte in den nächsten Jahren in London. Der weitere Lebensweg ist nur lückenhaft bekannt. Im Mai 1948 unternahm er eine Reise nach Montreal. Möglicherweise bestärkte ihn die Reise in dem Entschluss nach Kanada auszuwandern, wie die Einträge in den Passagierlisten seiner nachfolgenden Schiffsreisen nach Halifax (1949) und New York (1950) zeigen. 

Nicht geklärt ist auch die Frage, weshalb Herman Rosenthals Frau Selma, die 1939 noch wie er in Berlin-Tiergarten lebte, nicht fliehen konnte, sondern im Januar 1943 von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet wurde. Auch Hermanns drei Kinder Karl, Anni und Julius fielen der Shoa zum Opfer, wie Einträge im Koblenzer Gedenkbuch zeigen.


Quellenangaben




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