Personendaten


Heimann Karl

Nachname
Heimann
Vorname
Karl (Carl)
Geburtsdatum
08.06.1862
Geburtsort
Schwanfeld
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Süßmann Heimann und Therese geb. Schwed
Geschwister: Isaak, David, Markus Magnus, Therese verh. Schön, Babette, Meda, Ernestina, Nathan, Hermann, Amalie Malchen verh. Kälbermann
Ehefrau: Amalie (Mali) geb. Kuhlmann
Kinder: Martha verh. Fischel, Irene verh. Sachs

Adresse

Maxstraße 9 (im "Hotel Schwed")

Beruf/Ämter
Realschüler - Kaufmann
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Meiningen - 02.07.1938

Biografie


Karl (Carl) Heimann war einer der zahlreichen externen Schüler, die die Kissinger Realschule besuchten, und wohnte während dieser Zeit in Bad Kissingen.

Er wurde im Juni 1862 als Sohn des Pferdehändlers Süßmann Heimann in Schwanfeld geboren und wuchs in einer kinderreichen Familie mit zehn Geschwistern auf. Seine Mutter Therese kam 1830 in Bad Kissingen zur Welt und stammte aus der alteingesessenen Familie Schwed, deren Wurzeln bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen.

Mit 15 Jahren trat Karl Heimann im Oktober 1877 in die Kissinger Realschule ein, die er aber bereits ein knappes Jahr später wieder verließ. Während dieser Zeit wohnte er in der Maxstraße bei seinem Onkel David, der dort das renommierte Hotel Schwed betrieb.

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Hotel Herzfeld vorm. Schwed. Hier wohnte Karl Heimann kurzzeitig während seiner Kissinger Realschulzeit zwischen 1877 und 1878. Es hieß damals Hotel Schwed und wurde zwischen 1873 und 1907 von Karls Onkel David Schwed geführt.

Über Karl Heimanns weiteres Leben ist nur wenig bekannt. Er heiratete die aus Diespeck im Landkreis Neustadt/Aisch stammende Amalie Kuhlmann und lebte mit ihr in Meiningen. Dort kamen ihre beiden Töchter Martha (*1894) und Irene (*1897) zur Welt. Karl Heimann engagierte sich in der jüdischen Gemeinde, er war Mitte der 1920-er Jahre Mitglied im Meininger Synagogenvorstand. Auch sein jüngerer Bruder Markus Magnus lebte in Meiningen. Die beiden Brüder waren Kaufleute und betrieben in der Anton-Ulrich-Straße ein Handelsgeschäft für Lederwaren und Schuhmacherbedarfsartikel.  Sein Bruder war mit Jette Kuhlmann, einer Schwester von Karls Frau Amalie, verheiratet. Beide wurden Opfer der Shoa: Markus Magnus wurde nach der Pogromnacht 1938 verhaftet und wenige Tage später am 21. November während der „Schutzhaft“ im Konzentrationslager Buchenwald ermordet, seine Frau Jette Heimann wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Die genauen Todesumstände sind nicht bekannt, als Todesdatum ist  in der Opferliste der 25. Januar 1943 angegeben.

Karl Heimann starb im Juli 1938 in Meiningen im Alter von 76 Jahren, seine Frau Amalie und Tochter Martha mussten ins sog. "Ghettohaus in der Sachsenstraße umziehen. Amalie Heimann starb dort im Juli 1940. Ihre Tochter Martha verh. Fischel starb nur wenige Monate später im November. Ihrer Tochter Irene verh. Sachs gelang dagegen die Flucht in die Vereinigten Staaten, sie starb im Mai 1995 in San Francisco mit 97 Jahren.


Quellenangaben


Schülerakte des Jack-Steinberger-Gymnasiums
Datenbank Genicomexterner Link
Alemannia Judaica Meiningenexterner Link
Datenbank Myheritage, Jewish Holocaust Memorials and Jewish Residents of Germany 1939-1945externer Link
Informationen Dr. Iris Helbing-Soudan, Stadtarchiv Meiningen, Mail v. 21.07.2020
Adressbuch Meiningen 1934

Bildnachweise


© Alemannia Judaica Bad Kissingen



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