Elli Rosenberg geb. Herz lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen. Sie kam am 3. Februar 1915 als Tochter von Julius Herz und seiner aus Mannheim stammenden Frau Else geb. Aberle in Saarbrücken zur Welt. Ihr Vater stammte aus einer der ältesten jüdischen Familien in Saarbrücken. 1911 gründete er mit seinem Bruder Moritz die "Saarbrücker Senffabrik Gebr. Herz", die während des Ersten Weltkriegs ihre Fabrikation einstellen musste, da Julius und Moritz zum Herr eingezogen wurden. Nach dem Krieg wurde die Firma 1920 unter dem Namen "Moritz & Julius Herz o.h. G - Großhandlung" neugegründet.

Am 2. Juni 1935 zog die damals noch ledige 20-jährige Elli Herz nach Bad Kissingen und begann eine Ausbildung als "Kochlehrfräulein" im Hotel Ehrenreich in der Theresienstraße. Schon im September 1935 verließ sie die Kurstadt wieder. In den Bad Kissinger Meldeakten ist als Zielort "auf Reisen" angegeben. Kurze Zeit später emigrierte Elli mit ihren Eltern über den Hafen Triest nach Palästina und erreichte im November 1935 Jerusalem. Ellis Vater musste dort als Nachtwächter arbeiten. Er erlitt 1944 einen Schlaganfall und war seitdem gelähmt. Julius Herz starb im Februar 1949 in Haifa, Ellis Mutter Else starb wenige Wochen später im März desselben Jahres.

Über Ellis Leben sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Im März 1937 heiratete sie in Haifa den in Bärwalde/Pommern (heute Barwice, Zachodniopomorskie) geborenen Walter Rosenberg, der im Dezember 1936 nach Palästina emigriert war. Sie hatte mit ihm drei Kinder, von denen nur die 1938 in Petach Tikva geborene Tochter Nurit namentlich bekannt ist. Ellis Ehemann Walter starb im Dezember 1973 mit 62 Jahren. Elli Rosenberg starb am 22. Oktober 1993 im Alter von 78 Jahren.