Ilse Looser geb. Teutsch lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und absolvierte hier ein mehrwöchiges Praktikum in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie kam am 23. Mai 1920 in Berlin Tempelhof - Schöneberg als erstes Kind des Kaufmanns Ludwig Teutsch und seiner Frau Thea geb. Bloch zur Welt und hatte noch einen jüngeren Bruder (Werner), der 1925 geboren wurde. Über ihr Leben ist nur wenig bekannt.

Als 18-Jährige zog sie am 1. Juli 1938 nach Bad Kissingen in die Salinenstraße und absolvierte ein mehrmonatiges Praktikum in der Israelitischen Kinderheilstätte. Es war das letzte Jahr, in dem diese jüdische Kureinrichtung noch geöffnet war, bevor die nationalsozialistische Stadtverwaltung die Konzession verweigerte. Schon im August 1938 kehrte Ilse Teutsch wieder in ihre Geburtsstadt zurück. Sie heiratete dort den 1908 in Güldenau (heute polnisch Polajewo) geborenen Arnold Looser.

Niemand aus Ilse Loosers Familie überlebte die NS- Gewaltherrschaft: Ilses Ehemann Arnold wurde 1942 im KZ Sachsenhausen inhaftiert und dort im Dezember 1942 ermordet.  Ilse wurde mit dem 24. Transport am 9. Dezember 1942 von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort wenige Tage später ermordet. Sie war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt.

Ihr Bruder Werner und Vater Ludwig wurden mit Transport 35 am 6. März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und wenige Tage später ermordet. Und Ilses Mutter Thea (auch Lea genannt) wurde nach Theresienstadt deportiert und starb dort an den unerträglichen Lagerbedingungen im November 1943.

Eine ganze Familie war durch den Rassenwahn der Nationalsozialisten ausgelöscht worden.