Personendaten


Regina Rahel Lorsch

Nachname
Lorsch
Geburtsname
Lorsch
Vorname
Regina Rahel
Geburtsdatum
28.03.1914
Geburtsort
Frankfurt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Dr. Julius Lorsch und Rebekka geb. Cahn
Geschwister: Israel

Adresse

Salinenstraße 34

Beruf/Ämter
Haushaltshilfe, Köchin
Emigration/Deportation

1939 emigriert nach Großbritannien

Dezember 1939 emigriert in die Vereinigten Staaten

Sterbeort/Sterbedatum

Biografie


Regina (in vielen Quellen auch Rahel genannt) Lorsch war nur eine Kursaison in Bad Kissingen und arbeitete als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie stammte aus einer Rabbinerfamilie und wurde am 28. März 1914 in Frankfurt/Main geboren. Ihr Vater Dr. Julius Lorsch, 1881 in Alsfeld geboren, war zwischen 1908 und 1909 Rabbinatsassistent in Fulda, dann Religionslehrer am Kölner Lehrerseminar und von 1913 bis zu seinem Tod im Jahr 1919 Rabbiner der Zacharias Wertheimerschen Stiftung in Frankfurt am Main. Auch Reginas Mutter Rebekka geb. Cahn kam aus einer Rabbinerfamilie. Ihr Vater war Michael Cahn, ein berühmter orthodoxer Rabbiner, der zwischen 1877 und 1918 als Rabbiner in Fulda das religiöse Leben in seiner Gemeinde geprägt hat. Reginas Eltern hatten 1911 in Fulda geheiratet und 1913 kam dort ihr erstes Kind zur Welt. Kurz darauf zog die Familie nach Frankfurt, wo Reginas Vater im September 1913 eine Stelle als Rabbiner antrat. Dr. Julius Lorsch starb bereits 1919. 

Über Reginas Kindheit und Jugend ist nichts bekannt. Sie kam im Anfang Mai 1938 nach Bad Kissingen und arbeitete als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte. Dies war die letzte Kursaison, in der die Einrichtung noch eine Konzession von den Nationalsozialisten bekam. Am 16. September 1938 meldete sich Regina wieder nach Frankfurt ab.

Im nächsten Jahr emigrierte sie nach Großbritannien und wohnte im September 1939 in West Bank/Hackney in der Umgebung Londons, wo sie als private Haushaltshilfe und Köchin angestellt war. Zwei Monate später gelang ihr die Auswanderung in die Vereinigten Staaten. Im Dezember 1939 ging sie in Liverpool an Bord der „Nova Scotia" und erreichte am 1. Januar 1940 den Hafen in Boston. Regina ließ sich in Baltimore im Bundesstaat Maryland nieder. Über ihr weiteres Leben ist bisher nichts bekannt.

Das Schicksal ihrer Mutter und ihres älteren Bruders ist bisher nicht geklärt. Zur Mutter Rebekka gibt es in der Datenbank Myheritage einige widersprüchliche Hinweise auf eine Emigration nach England, aber auch Angaben zu Sterbeort/Sterbedatum "Jerusalem ca.1966", es fehlen hier aber sichere, verlässliche Nachweise, in den Shoa-Gedenkbüchern werden beide jedenfalls nicht genannt.


Quellenangaben




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