Personendaten


Landauer Mathilde

Nachname
Landauer
Geburtsname
Landauer
Vorname
Mathilde
Geburtsdatum
20.06.1880
Geburtsort
Rothenburg ob der Tauber
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Raphael Landauer und Rosetta geb. Breitenbach
Geschwister: Selma verh. Pach, Hermann (bereits als Säugling gestorben), Siegfried, Betty, Emilie

Adresse

Salinenstraße 34

Beruf/Ämter
Kindergärtnerin
Emigration/Deportation

März 1942 deportiert von Nürnberg nach Izbica und ermordet

Sterbeort/Sterbedatum
Izbica - genaues Todesdatum unbekannt

Biografie


Mathilde Landauer lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und arbeitete als Kindergärtnerin in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie kam im Juni 1880 als erstes Kind von Raphael Landauer und Rosette geb. Breitenbach in Rothenburg ob der Tauber zur Welt und hatte noch fünf jüngere Geschwister. Ihr Vater - von Beruf Lederhändler - stammte aus einer angesehenen jüdischen Familie aus Hürben/Landkreis Günzburg. Er hatte im August 1879 Rosette Breitenbach, die Tochter eines Obernbreiter Weinhändlers, geheiratet. Das Ehepaar zog daraufhin für einige Jahre nach Rothenburg, wo ihre beiden ersten Kinder Mathilde (*1880) und Selma (*1882) geboren wurden. Offensichtlich siedelte die Familie kurze Zeit später nach Ansbach über. Dort kamen zwischen 1884 und 1892 vier weitere Kinder zur Welt.

Über Mathildes weiteres Leben ist bisher nur wenig bekannt. Sie kam am 1. Mai 1924 nach Bad Kissingen und war während der Kursaison in der Israelitischen Kinderheilstätte in der Salinenstraße als Kindergärtnerin tätig. Bereits Mitte September verließ sie die fränkische Kurstadt wieder.

Ende der 1930er-Jahre wohnte Mathilde Landauer in Nürnberg in der "Lazarus und Bertha Schwarz'schen Altersversorgungsanstalt“, einem jüdischen Altersheim in der Johannisstraße 17. Im März 1942 wurde sie von Nürnberg nach Izbica deportiert und dort ermordet.

Auch ihre Schwestern Selma verh. Pachexterner Link und Bettyexterner Link wurden Opfer der Shoa (Die eingefügten Links führen zu deren Kurzbiografien im Münchner Gedenkbuch und im Augsburger Gedenkbuch). Betty und ihre Schwester Emilie waren politisch aktive Mitglieder der USPD im Umfeld von Kurt Eisner. Sie beteiligten sich an den Januarstreiks 1918 in München und wurden daraufhin verhaftet. Emilie heiratete später Carl Kröpelin, der 1917 Mitbegründer der Münchner USPD war und als Mitglied des Provisorischen Nationalrats und des Revolutionären Arbeiterrats zur Zeit der Münchner Räterepublik eine wichtige Rolle spielte. Aufgrund ihrer Ehe mit einem nichtjüdischen Mann überlebte Emilie die NS-Zeit in München. Sie musste ab 1941 allerdings Zwangsarbeit leisten. Auch ihr Mann wurde gegen Kriegsende in einem Arbeitslager inhaftiert, da er nicht bereit war, sich von seiner Frau scheiden zu lassen.  Im April 1947 emigrierte Emilie mit ihrem Mann in die Vereinigten Staaten, beide kehrten jdoch 1976 nach München zurück und verbrachten dort ihre letzten Lebensjahre.


Quellenangaben


Personalliste der Israelitischen Kinderheilstätte, Jahrgang 1924, Stadtarchiv Bad Kissingen
Informationen Florian Huggenberger, Stadtarchiv Rothenburg o.d.Tauber, Mail vom 13.03.2024 (insbesondere Geburteneinträge der Familie/Standesamt Rothenburg ob der Tauber 144/1880 bzw. 50/1882 - und Heiratssammelakt/Eintrag 57/1879 - Sammelakten Heirat 1879, Bl. 109-111
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenz, Landauer Mathildeexterner Link
Datenbank Mapping The Lives, Mathilde Landauerexterner Link
Datenbank Myheritage, Mathilde Landauer In Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939externer Link
Datenbank Myheritage, Mathilde Landauer In Deutschland, jüdische Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, 1933-1945externer Link
Datenbank Ancestry, Europa, Registrierung von Ausländern und deutschen Verfolgten, 1939-1947 für Mathilde Landauerexterner Link
Datenbank Myheritage, Mathilde Landauerexterner Link
Datenbank Ancestry, Ansbach, Deutschland, Auszüge aus lutherischen Kirchgemeinderegistern, 1526-1940externer Link 2 Seiten!!
Datenbank Ancestry, Ansbach, Deutschland, Auszüge aus lutherischen Kirchgemeinderegistern, 1526-1940externer Link 2 Seiten!!
Yad Vashem, Mathilde Landauerexterner Link
Datenbank Ancestry, Landauer Family treeexterner Link
Gedenkbuch Augsburg, Biografie Curt Pach (Ehemann von Selma Pach geb. andauer)externer Link
Website Datenmatrix Spurensuche Augsburgexterner Link
Münchner Gedenkbuch, Eintrag Betty Landauerexterner Link
Datenbank Ancestry, Emilie Kröpelin in der Sammlung Europa, Registrierung von Ausländern und deutschen Verfolgten, 1939-1947externer Link
Datenbank Ancestry, Emilie Kroepelin in der Sammlung Karten jüdischer vertriebener Personen und Flüchtlinge aus München, Wien und Barcelona, 1943-1959 (JDC)externer Link
Datenbank Myheritage, Emilie Kroepelin In Verzeichnis der jüdischen Vertriebenen- und Flüchtlingskarten, 1943-1959 externer Link
Datenbank Ancestry, Emilie Kroepelin in der Sammlung Afrika, Asien und Europa, Passagierlisten von Flüchtlingen, 1946-1971externer Link
Datenbank Myheritage, Emilie Kröepelin In Ellis Island und andere New York Passagierlisten, 1820-1957externer Link
Datenbank Ancestry, Emilie Kroepelin in der Sammlung USA, Indizes der Einbürgerungsregister der USA, 1794-1995externer Link
Datenbank Ancestry Emilie Kroepelin in der Sammlung USA, Sterbeindex der Sozialversicherung, 1935-2014externer Link
Datenbank Myheritage, Emilie Kroepelin In U.S. Einbürgerungsaufzeichnungenexterner Link
Die Informationen zu den politischen Aktivitäten Betty und Emilie Landauers verdanken wir Hans-Jürgen Beck



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