Erna Rossmann lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und arbeitete als Kindergärtnerin in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie kam im September 1918 als zweite Tochter des Vieh- und Pferdehändlers Jacob Rossmann und seiner Frau Frieda geb. Feuchtwanger in Kitzingen zur Welt. Ernas Vater stammte aus Wiesenbronn, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Kitzingen, wo bereits sein Vater einen Viehhandel betrieben hatte. Die Rossmanns waren um 1900 nach Kitzingen gezogen, wo die beiden Brüder Jacob und Julius in der Moltke- und Bismarckstraße bald große Anwesen für ihre Pferde- und Viehhandlungen besaßen. Im März 1914 heiratete Jacob Rossmann die in Schwabach geborene Frieda Feuchtwanger. Ihr erstes Kind Grete Sofie (1916 - 1998) wurde im Mai 1916 in Kitzingen geboren.  

Erna Rossmann kam Anfang Mai 1936 nach Bad Kissingen und war in den Sommermonaten als Kindergärtnerin in der Israelitischen Kinderheilstätte angestellt. Bereits im Oktober hat sie die fränkische Kurstadt wieder verlassen.

Ihr Vater starb im April 1937 und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Rödelsee beigesetzt. Ernas Schwester Greta Sophie emigrierte im Dezember 1938 in die Vereinigten Staaten.

Erna Rossmann wohnte in den letzten Jahren vor ihrer Emigration in Eschwege, ab April 1938 in Mainz und wieder in Kitzingen. Auch ihr gelang schließlich im Mai 1939 die Flucht aus Deutschland, zunächst in die Schweiz und später in die USA. Über ihr weiteres Leben ist nur bekannt, dass sie in New York wohnte und laut U.S.-Behördendaten-Verzeichnis noch im Januar 2009 in Manhattan gelebt hat.

Ernas Mutter Frieda wurde ein Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Sie wurde im März 1942 von Kitzingen nach Izbica bei Lublin deportiert und im Sommer 1942 im Vernichtungslager Belzec ermordet.