Personendaten


Hahn Mathilde

Nachname
Hahn
Geburtsname
Strauß
Vorname
Mathilde
Geburtsdatum
29.07.1886
Geburtsort
Hirschaid
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Jonas Strauß und Yanetta geb. Beck
Geschwister: Meta verh. Stoll, Helene verh. Neumann, Adolph, Max
Ehemann: Heinrich Hahn
Kinder: Babettta

Adresse

Salinenstraße 34

Beruf/Ämter
Köchin
Emigration/Deportation

September 1942 deportiert nach Theresienstadt
Oktober 1944 deportiert nach Auschwitz

Sterbeort/Sterbedatum
Auschwitz - Oktober 1944

Biografie


Mathilde Hahn geb. Strauß lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und arbeitete als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie kam im Juli 1886 als zweites von fünf Kindern von Jonas Strauß und Jeanette geb. Beck in Hirschaid bei Bamberg zur Welt. Mathildes Vater stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Viehhändlerfamilie aus Geroda und betrieb in Hirschaid eine Vieh- und Altwarenhandlung. Jonas Strauß war auch in der jüdischen Gemeinde Hirschaid aktiv, 1924 war er in der kleinen „Synagogengemeinde Hirschaid und Buttenheim", zu der damals noch 64 Mitglieder gehörten, einer der beiden Vorsteher. Mathilde wuchs mit einer älteren Schwester Meta (1884 -1942) und drei jüngeren Geschwistern - Max (1887-1963), Helene (1890 -ca.1942) und Adolph (1892 -1953) - auf. Mathildes Mutter Jeanette starb bereits 1907.

Anfang Mai 1912 zog Mathilde Strauß zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Helene nach Bad Kissingen und arbeitete als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte, Helene war als Kindergärtnerin angestellt. Vermutlich hatte ihr Vater noch Kontakte in seine frühere Heimat und seinen Töchtern diese Anstellung vermittelt. Bereits Mitte Oktober haben sich Mathilde und Helene wieder aus der fränkischen Kurstadt abgemeldet.

Im August 1920 heiratete Mathilde Strauß den aus dem mittelfränkischen Nenzendorf (Stadtteil von Iphofen im Landkreis Kitzingen) stammenden Kaufmann Heinrich Hahn, der in Zirndorf in der Nähe von Nürnberg lebte. Er war dort zunächst als Schnittwarenhändler, später als Viehhändler tätig und betätigte sich auch als  Vermittler von Immobilien. „ Seine große Leidenschaft gilt dem Kraftsport und so ist er Mitglied im „Athletiksportclub Bavaria Zirndorf“. Zudem ist er sehr gesellig und spendiert seinen Freunden stets ein Fass Bier zu seinem Geburtstag. Sie schalten dafür Danksagungen in der ‚Allgemeinen Rundschau‘" (Website Städtisches Museum Zirndorf, Erinnerung an jüdisches Leben in Zirndorf - Verlegung der ersten STOLPERSTEINE, Gartenstraße 1/ Familie Hahnexterner Link).

Im März 1923 wurde ihre Tochter Babette geboren. Diese begann im Mai 1937 eine Haushaltslehre im Antonienkinderheim der Israelitischen Jugendhilfe in München. Auch die Eltern folgten ihr im November 1938 in die bayerische Landeshauptstadt. Nach Abschluss der Ausbildung kehrte die Familie wieder nach Fürth zurück. Eine weitere Ausübung seines Berufs wurde Heinrich Hahn dort verwehrt. 

Am 10. September 1942 wurden Heinrich, Mathilde und Babette Hahn von Nürnberg aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Mathildes Mann Heinrich wurde dort 1943, Mathilde und ihre Tochter 1944 in Auschwitz ermordet (ebenda).

Auch Mathildes Schwestern Meta verh. Stoll und Hilde verh. Neumann wurden Opfer der Shoa. Interessante Details zur imponierenden Biografie Metasexterner Link, die die einzige jüdische Schankwirtschaft Fürths nach 1933, das "Cafe Monopolexterner Link" betrieb, findet man auf der Website FürthWiki.

Ihre beiden Brüder Adolph und Max überlebten die NS-Zeit, sie konnten in die Vereinigten Staaten fliehen. Ihr Vater Jonas Strauß starb 1939 in Fürth.


Quellenangaben




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