Personendaten
Adler Else
Eltern: Maier Berliner und Frieda geb. Hamburger
Ehemann: Isidor Adler
Kinder: Herbert
Salinenstraße 34
April 1942 deportiert nach Krasniczyn
Biografie
Else Adler lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und war in dieser Zeit als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte angestellt.
Sie stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie in Völkersleier, deren Vorfahren dort seit Beginn des 19. Jahrhunderts lebten. Else kam im Februar 1903 als einziges Kind von Maier Berliner und dessen aus Alzenau stammender Frau Frieda geb. Hamburger zur Welt.
Über ihren weiteren Lebensweg ist wenig bekannt. Sie heiratete Isidor Adler, einen Metzger aus dem benachbarten Dittlofsroda. Im Mai 1929 wurde ihr Sohn Herbert Leo geboren. Die Familie lebte zunächst in Völkersleier.
Else Adler kam Anfang Mai 1938 nach Bad Kissingen und arbeitete während der Sommersaison als Köchin in der Israelitischen Kinderheilstätte in der Salinenstraße. Mitte September kehrte sie wieder nach Völkersleier zurück.
Laut Volkszählung vom Mai 1939 wohnte Else Adler noch in ihrer Heimatgemeinde in der Dorfstraße 21 zusammen mit ihren Eltern, ihrem Mann Isidor, dem inzwischen zehnjährigen Sohn Herbert und ihrer Schwiegermutter Paulina Adler.
Kurze Zeit später - im Juni 1939 - konnte Elses Mann nach England emigrieren. Er überlebte so die NS-Zeit, wanderte nach dem Krieg in die Vereinigten Staaten aus, kehrte aber offensichtlich später wieder nach Deutschland zurück. Die Datenbank Findagrave vermerkt jedenfalls, dass er im Januar 1971 in Würzburg gestorben ist und auf dem Jüdischen Friedhof begraben wurde.
Alle übrigen Familienmitglieder wurden Opfer der Shoa. Else kam wohl schon vor 1942 nach Würzburg und war hier anscheinend als Angestellte im Israelitischen Kranken- und Pfründnerhaus in der Dürerstraße 20 tätig. Ihr zwölfjähriger Sohn besuchte die Jüdische Volksschule Würzburg. Else und ihr Sohn Herbert Adler wurden am 25. April 1942 von Würzburg nach Krasniczyn deportiert und vermutlich wenige Wochen später im Raum Lublin ermordet.
Elses Eltern Maier und Frieda waren seit 1940/1941 in Würzburg im jüdischen Altersheim und Sammelquartier in der Dürerstraße 20 untergebracht, auch Elses Schwiegermutter Pauline wohnte dort. Von dort wurden sie am 23. September 1942 mit dem zweiten großen Transport für alte Menschen nach Theresienstadt deportiert und fanden dort im Frühjahr 1943 den Tod.
Quellenangaben
Meldeakten der Stadt Bad Kissingen
Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken
Datenbank Mapping The Lives
Datenbank Arolsen Archives
Datenbank Ancestry, Else Adler in der Sammlung Würzburg, Deutschland, deportierte Juden, 1941-1943
Datenbank Myheritage, Elsa (Else) Adler (geb. Berliner) In Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Datenbank Myheritage, Else Elsa Adler (geb. Berliner) In Deutschland, jüdische Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, 1933-1945
Datenbank Myheritage, Isidore Adler In MyHeritage Stammbäume
Datenbank Myheritage, Isidor Adler In Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Datenbank Myheritage, Isidor Adler In 1939 Register von England und Wales
Datenbank Myheritage, Isidore Adler In MyHeritage Stammbäume
Datenbank Myheritage, Isidore Adler In Geni Welt-Stammbaum
Datenbank Genicom, Isidore Adler
Datenbank Ancestry, Isidor Adler in der Sammlung 1939, Register für England und Wales
Datenbank Ancestry, Isidor Adler in der Sammlung Großbritannien, ausländische Internierte im 2. Weltkrieg, 1939-1945
Website Denkort Deportationen Völkersleier
Datenbank Findagrave, Isidor Adler
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