Personendaten


Goldstein Renate Maria

Nachname
Goldstein
Vorname
Renate Maria
Geburtsdatum
21.03.1920
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Otto und Margarete Goldstein geb. Haag
Halbschwester (aus erster Ehe ihrer Mutter): Erna

Adresse

Theresienstraße 23 (heute Ludwigstraße 5)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Eichenau - 21.09.1989

Biografie


Renate Maria Goldstein kam am 21. März 1920 als Tochter von Otto Goldstein und dessen nichtjüdischer Ehefrau Margarete geb. Haag in Bad Kissingen zur Welt. Ihr Vater war ein angesehener Bürger, saß viele Jahre lang im Kissinger Stadtrat und betrieb ein renommiertes Modegeschäft in der Stadt. Renates Mutter Margarete, die Tochter eines Nürnberger Fabrikanten, hatte Otto Goldstein geheiratet, nachdem Dr. Ernst Langheinrich, ihr erster Mann, im Ersten Weltkrieg gefallen war. Sie brachte eine Tochter mit in die Ehe, die von Otto Goldstein adoptiert wurde. Otto Goldstein konvertierte im August 1918 zum Protestantismus, so dass die ganze Familie protestantisch war.

Renates Vater beging im August 1933 Selbstmord, weil er in der Welt des aufkommenden Nationalsozialismus keinen Platz mehr für sich sah. Schon vor der „Machtergreifung“ sah er sich einer infamen Hetzkampagne der Nationalsozialisten ausgesetzt und im April 1933 wurde er aus dem Stadtrat ausgeschlossen.

Inwieweit seine Tochter, die im protestantischen Glauben erzogen war, aber nach den Kategorien der NS-Rassenlehre als "Halbjüdin" eingestuft wurde, in der NS-Zeit Repressionen ausgesetzt war, war nicht in Erfahrung zu bringen.
Sie zog kurz nach dem Tod ihres Vaters - im Oktober des gleichen Jahres - mit ihrer Mutter nach München. Seit 1934 war sie in München-Großhadern gemeldet, im November 1935 zog sie in die Franz-Marc-Straße um. Im April 1936 ging sie nach Garmisch, kam aber nach dem Krieg im Juni 1948 in die bayerische Landeshauptstadt zurück. Ihr letzter Wohnsitz war seit 1970 Eichenau im Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort starb sie im September 1989 im Alter von 69 Jahren.


Quellenangaben


Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand 2017, S.473
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Auskunft Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München, 23.07.2009



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