Personendaten
Löwenthal Willi
Eltern: Ludwig Löwenthal und Rose geb. Kohn
Ludwigstraße 5 (heutige Zählung)
1933 emigriert in die Niederlande
Juli 1943 von dort deportiert nach Theresienstadt
Oktober 1944 deportiert nach Auschwitz
und schließlich nach Bergen-Belsen
Biografie
Willi Löwenthal wurde am 6. Januar 1928 in Bad Kissingen als Sohn des Bankiers Ludwig Löwenthal und dessen Ehefrau Rose Kohn geboren. Da sein Vater wegen seines politischen Engagements schon bald nach Hitlers "Machtergreifung" von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, sah sich die Familie zur Flucht in die Niederlande gezwungen.
So musste auch Willi schon als Fünfjähriger seine Heimat verlassen. Zwischen Oktober 1933 und Januar 1936 lebte er mit seinen Eltern in Den Haag. Für mehrere Monate wohnte die Familie anschließend in Voorburg, einer Stadt nordöstlich von Den Haag, bevor sie im November 1936 schließlich nach Amsterdam umzog.
Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 dürfte Willi auch in Amsterdam unter der einsetzenden Judenverfolgung gelitten haben. Er besuchte in den folgenden Jahren das jüdische Lyzeum, da dies die zum damaligen Zeitpunkt einzige Bildungseinrichtung war, die für jüdische Kinder zugänglich war. Diese Schule besuchte auch die ein Jahr jüngere Anne Frank (Angaben Andreas Reuter, Stolpersteinbiografie).
Im April 1943 wurde Willi Löwenthal ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Auf der Deportationsliste ist das Geburtsdatum Willi Löwenthals nicht mit dem 6. Januar 1928, sondern mit 6. Januar 1930 angegeben, offensichtlich haben Willis Eltern ihren Sohn als jünger ausgegeben, damit er als Kind bei ihnen bleiben konnte. Willi wurde im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, muss aber von dort nach Bergen-Belsen verschleppt worden sein, wo er verschollen ist. Der Schüler war zu diesem Zeitpunkt erst 17 Jahre alt (Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenz).
Quellenangaben
Bildnachweise
Porträtfoto und Klassenfoto © Janneke Swaan-Lamme entnommen: Joods Monument
Familienfoto © Bayerisches Staatsarchiv Würzburg
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