Personendaten


Neumann Helene (Hindel)

Nachname
Neumann
Geburtsname
Strauss
Vorname
Helene (Hindel)
Geburtsdatum
11.04.1890
Geburtsort
Hirschaid
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Jonas Strauß und Yanetta geb. Beck
Geschwister: Meta verh. Stoll, Mathilde verh. Hahn, Adolph, Max
Ehemann: Leopold Meier Neumann
Kinder: Walter Wolf, Adolf Abraham, Ernst

Adresse

Salinenstraße 34

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

März 1942 deportiert nach Izbica

Sterbeort/Sterbedatum
Izbica - genaues Todesdatum unbekannt

Biografie


Helene Neumann geb. Strauß lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen und arbeitete als Angestellte in der Israelitischen Kinderheilstätte.

Sie kam im April 1890 als viertes von fünf Kindern von Jonas Strauß und Jeanette geb. Beck in Hirschaid bei Bamberg zur Welt. Helenes Vater stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Viehhändlerfamilie aus Geroda und betrieb in Hirschaid eine Vieh- und Altwarenhandlung. Jonas Strauß war auch in der jüdischen Gemeinde Hirschaid aktiv, 1924 war er in der kleinen „Synagogengemeinde Hirschaid und Buttenheim", zu der damals noch 64 Mitglieder gehörten, einer der beiden Vorsteher. Helene wuchs mit drei älteren Geschwister Meta (1884 -1942), Mathilde (1886 - 1942), Max (1887-1963) und einem jüngeren Bruder Adolph (1892 -1953)  auf. Helenes Mutter Jeanette starb bereits 1907.

Anfang Mai 1912 zog Helene Strauß zusammen mit ihrer älteren Schwester Mathilde nach Bad Kissingen und arbeitete als Angestellte in der Israelitischen Kinderheilstätte, Mathilde war als Köchin angestellt. Vermutlich hatte ihr Vater noch Kontakte in seine frühere Heimat und seinen Töchtern diese Anstellung vermittelt. Bereits Mitte Oktober haben sich Helene und Mathilde wieder aus der fränkischen Kurstadt abgemeldet.

Im März 1914 heiratete Helene Strauß den in Burgpreppach/Landkreis Hassberge geborenen Kaufmann Leopold Meier Neumann, der in Fürth lebte und zunächst mit seinem Bruder Elkan einen Papier- und Schreibwarengroßhandel betrieb. Zwischen 1915 und 1924 war er als Kaufmann und Gastwirt in der Moststraße 10 gemeldet. und in den 1930er Jahren (1935) war er Lebensmittelgroßhändler. Helene war nach der Heirat nach Fürth gezogen. In den nächsten Jahren wurden ihre drei Söhne geboren: Walter Wolf (*1915), Adolf Abraham (1917 - 1997) und Ernst (1919 - 2005).

Helene Neumann war in den 1930er Jahren in den Betrieb des Cafe Monopols in der Moststraße 13 mit einbezogen. Es war die einzig verbliebene jüdische Schankwirtschaft in Fürth nach 1933. In einem Schreiben des Fürther Polizeiamtes an den Oberbürgermeister der Stadt Fürth vom April 1938 wurde die Konzession an Helenes Schwester Meta Stoll unter einer Reihe von Auflagen befürwortet. Das Polizeiamt in Fürth erachtete „ein Bedürfnis als gegeben, da es sich um die einzige jüdische Wirtschaft in Fürth handelt und nur Juden als Gäste zugelassen werden“, die Antragstellerin und ihre Schwester (Helene) wurden als zuverlässig beurteilt. Die Konzession wurde erteilt mit folgenden Auflagen:

1. Der Betrieb darf nur von Juden geführt werden.
2. Das im Betrieb beschäftigte Personal muss der jüdischen Rasse angehören. Beschäftigung, auch vorübergehend, von nichtjüdischen Personal hat sofortige staatspolizeiliche Schliessung des Lokals zur Folge. (Die in dem Nürnberger Gesetz gegebenen Ausnahmen für arisches Personal in jüdischen Haushalten - 45 Jahre usw. - kommen für den Wirtchaftsbetrieb nicht in Frage.
3. Zur Vermeidung, dass auch andere Gäste als Juden versehentlich zusprechen, ist an gut sichtbarerer Stelle und zu jeder Zeit folgende Kennzeichnung anzubringen: "Jüdische Gaststätte" Durch behördliche Anordnung nur auf Juden beschränkt. (FürthWiki, Cafe Monopolexterner Link)

In der Pogromnacht im November 1938 wurde das „Cafe Monopol° durch SA-Leute völlig zerstört. Helenes Mann Leopold wurde verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt, wo er bis zum 10. Dezember inhaftiert war. Ihr Vater Jonas starb 1939 in Fürth. Helene und Leopold Neumann wurden 1942 nach Izbica deportiert und ermordet. Auch Helenes Schwestern Meta und Mathilde wurden Opfer der Shoa.

Helenes Brüdern Max und Adolph  gelang dagegen die Flucht in die USA. Auch Helenes drei Söhne überlebten: Walter Wolf und Adolf Abraham begannen ein neues Leben in Palästina, und ihr jüngster Sohn Ernst konnte in die Vereinigten Staaten emigrieren.

Leopold-Meier-Neumann
Helenes Ehemann Leopold Meier Neumann


Quellenangaben


Personalliste der Israelitischen Kinderheilstätte, Jahrgang 1912, Stadtarchiv Bad Kissingen
Datenbank Myheritage, Helene Neumannexterner Link
Datenbank Myheritage, Helene Neumann (geb. Strauss) In MyHeritage Stammbäume
Datenbank Myheritage, Helene Neumann (geb. Strauss) In MyHeritage Stammbäume 2externer Link

Datenbank Myheritage, Leopold Meir Aryeh Neumann In Geni Welt-Stammbaumexterner Link
Datenbank Ancestry, Stammbaum Treistmann-Bienenfeld, Helene Straussexterner Link
Datenbank Ancestry, Stammbaum Treistmann- Bienenfeld, Leopold Neumannexterner Link
Datenbank Ancestry,Stammbaum Treitmann-Bienenfeld, Abraham Adolf Neumannexterner Link
Datenbank Ancestry, Kriegsranglisten und -stammrollen des Königreichs Bayern, 1. Weltkrieg 1914-1918 für Leopold Meier Neumannexterner Link
Website „Jüdisch in Fürth", Helene Hindel Neumannexterner Link
Website „Jüdisch in Fürth", Neumann Leopold Meierexterner Link
Website „Jüdisch in Fürth", Meta Stollexterner Link
Website „FürthWiki", Cafe Monopolexterner Link
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenz, Neumann Heleneexterner Link
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenz, Neumann Leopold Meierexterner Link
Datenbank Myheritage, אברהם אדולף נוימן (Adolph Abraham Neumann) In BillionGravesexterner Link
Datenbank Myheritage, Abraham Adolf Neumann In Geni Welt-Stammbaumexterner Link
Datenbank Myheritage, Adolf-abraham Leopold-meir-arieh Wollf-simon Elyakim Gedalya Neumann In MyHeritage Stammbäumeexterner LinkDatenbank Myheritage, Walter Neumann In Geni Welt-Stammbaum 
Datenbank Myheritage, Walter Neumann In Geni Welt-Stammbaumexterner Link

Datenbank Myheritage, Leopold Neumann In MyHeritage Stammbäumeexterner Link
Datenbank Myheritage, Leopold Neumannexterner Link

Bildnachweise


© Photosammlung Yad Vashem Zentrale Datenbank Vashem, Archival Signature 15000/14095159externer Link9 und 15000/14095160externer Link



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