Personendaten


Hahn Louis

Nachname
Hahn
Vorname
Louis
Geburtsdatum
06.12.1901
Geburtsort
Blumenthal/Unterweser
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Eduard Hahn und Hanna geb. Jacobsen
Geschwister: Max Meyer
Ehefrau: Rita geb. Gottheimer
Kinder: Eli

Adresse

zuletzt Maxstraße 27

Beruf/Ämter
Kaufmann
Emigration/Deportation

November 1941 deportiert von Bremen nach Minsk

Sterbeort/Sterbedatum
Minsk - 28.07.1942

Biografie


Louis Hahn stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie aus Blumenthal in der Nähe von Bremen. Er erblickte dort am 6. Dezember 1901 als zweites Kind des Kaufmanns Eduard und dessen Frau Hanna geb. Jacobsen das Licht der Welt. Sein Bruder Max Meyer war bereits 1898 zur Welt gekommen. Die Eltern führten gemeinsam erfolgreich in zentraler Lage in Blumenthal ein Manufakturwarengeschäft.

Zwischen September 1921 und Januar 1924 lebte Louis Hahn in Bad Kissingen, die längste Zeit (zwischen September 1922 und Januar 1924) wohnte er in der Maxstraße 27. Weitere Einzelheiten über seinen Aufenthalt in der Kurstadt, etwa über seine berufliche Tätigkeit, sind nicht bekannt.

Dann zog er wieder zurück in seine Heimatstadt Blumenthal, wo er nach dem Tod seines Vaters zusammen mit seiner Mutter das elterliche Geschäft seit 1931 weiterführte. Auch im Leben der jüdischen Gemeinde zeigte Louis Hahn großes Engagement und wirkte als Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde Aumund-Blumenthal-Vegesack. Am 28.8.1937 heiratete Louis Hahn die 1914 in Bernburg geborene Rita Gottheimer.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die finanzielle Situation durch die Boykottmaßnahmen immer schwieriger. Besonders hart trafen die Familie die Ausschreitungen und Folgen des Novemberpogroms 1938. Seine Mutter Hanna Hahn wurde nach Augenzeugenberichten auf dem Markplatz vor dem Haus von SA-Leuten gedemütigt und getreten; auf Knien soll sie um Schonung gebeten haben. Während des Novemberpogroms wurde das Geschäft der Familie Hahn geplündert und die Schaufenster wurden zertrümmert. Louis wurde inhaftiert. Wohnhaus und Geschäft konnte er unmittelbar nach der Zerstörung nur noch an die politische Gemeinde verkaufen, die beides im Dezember 1938 vermietete. Besonders tragisch für die Familie war, dass kein Geld für den Verkauf ausgezahlt wurde - der Verkaufserlös kam auf ein Sperrkonto. Dadurch war die geplante Emigration in die USA nicht mehr möglich. Louis und seine Ehefrau Rita durften kurze Zeit noch einen geringen Teil des Hauses als Mieter bewohnen, bis sie im Dezember 1938 in ein „Judenhaus“ umziehen mussten. Am 6.12.1940 wurde dort ihr Sohn Eli geboren.

Am 18.11.1941 wurden Rita, Louis und Eli Hahn in das Ghetto Minsk deportiert. Dort wurden sie ermordet: Sofern sie nicht den unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto erlagen, fielen sie der Massenerschießung am 28.7.1942 zum Opfer. Auch Louis’ Mutter Hanna wurde ein Opfer der Shoa, sie wurde im Juli 1942 von Hamburg nach Theresienstadt deportiert und fand wenige Monate später im Vernichtungslager Treblinka den Tod. Nur dem Bruder Max Meyer gelang 1939 noch die Flucht aus Deutschland. Er emigrierte zunächst nach Manila, später in die Vereinigten Staaten.


Quellenangaben




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