Personendaten


Heilner Irma

Nachname
Heilner
Vorname
Irma
Geburtsdatum
06.05.1894
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Julius und Lina Heilner (geb. Stern)
Geschwister: Selma verh. Horwitz, Betty, Martha, Gustav

Adresse

Badgasse 6

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Oktober 1941 deportiert von Köln nach Lodz/ 1942 nach Kulmhof

Sterbeort/Sterbedatum
Kulmhof - Todesdatum unbekannt

Biografie


Irma Heilner stammte aus einer jüdischen Kissinger Familie, deren Vorfahren schon um 1800 hier ansässig waren. Sie kam am 6. Mai 1894 als Tochter des Metzgermeisters Julius Heilner und dessen Ehefrau Lina geb. Stern in Bad Kissingen zur Welt. Im Mai 1916 zog sie nach Wilhelmshaven, kam aber im Februar 1917 nochmals kurz in ihre Geburtsstadt zurück, bevor sie sich im April 1917 endgültig nach Wilhelmshaven abmeldete.

Von dort aus muss sie später nach Köln umgezogen sein, wo sie zuletzt im jüdischen Ghettohaus in der Jahnstraße 2 lebte. Am 22. Oktober 1941 wurde sie von Köln in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, in dessen Akten ihr Name mehrfach begegnet. Im Ghetto lebte sie nach Auskunft des NS-Dokumentationszentrums Köln zunächst zusammen mit neun Personen in einem Zimmer in der Reiterstraße 9 und wurde als Hausgehilfin, Pflegerin und Küchenhilfe eingesetzt. Diese Wohnung musste sie am 7. Mai 1942 verlassen und in eine Wohnung außerhalb des Ghettos ziehen, deren Adresse nicht bekannt ist. Das Archiv Lodz besitzt eine von der Zensur beschlagnahmte Postkarte von Irma Heilner, die sie am 5. Januar 1942 an Helene Kanter im „Jüdischen Siechenheim“ (einem jüdischen Krankenhaus und Altersheim) in der Ottostraße in Köln-Ehrenfeld geschrieben hat. Sie bedankte sich darin für Geld, das sie erhalten hatte. Im Mai oder Juni 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Kulmhof verschleppt und dort ermordet. Das genaue Todesdatum ist nicht bekannt. (H.-J. Beck, Mitteilung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, E-Mail vom 8.5.2011).

Auch Irmas Schwester Selma verh. Horwitz wurde zusammen mit ihrem Ehemann deportiert und ermordet. Ihr älterer Bruder Gustav fiel zu Beginn des Ersten Weltkriegs, sein Name findet sich auf der Gedenktafel der jüdischen Gefallenen Bad Kissingens auf dem jüdischen Friedhof.


Quellenangaben


Informationen größtenteils aus H.-J. Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017 
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
Meldeunterlagen Stadt Bad Kissingen



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