Personendaten


Herz Herta

Nachname
Herz
Geburtsname
Lustig
Vorname
Herta
Geburtsdatum
08.08.1896
Geburtsort
Bad Neustadt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Bernhard Lustig und Mathilde geb. Theilhaber
Geschwister: Sally
Ehemann: Emil Herz
Sohn: Rudolf August

Adresse

Maxstraße 5 (heute 11)

Beruf/Ämter
Privatiere
Emigration/Deportation

Oktober 1940 deportiert nach Gurs
August 1942 deportiert nach Auschwitz 

Sterbeort/Sterbedatum
Auschwitz - Todesdatum unbekannt

Biografie


Herta Herz geb. Lustig lebte nur kurze Zeit in Bad Kissingen. Sie kam am 8. August 1896 als Tochter des angesehenen Kaufmanns Bernhard Lustig und dessen Frau Mathilde geb. Theilhaber in Bad Neustadt zur Welt. Bernhard Lustig besaß dort in der Spörleinstraße ein renommiertes Textilgeschäft. Im Februar 1920 heiratete Herta Lustig den Ludwigshafener Rechtsanwalt Dr. Emil Herz, der in Ludwigshafen eine Kanzlei führte. Im Juli 1921 kam ihr Sohn Rudolf August zur Welt.

Im Oktober 1923 zog Herta mit ihrem Sohn nach Bad Kissingen und wohnte mit ihr bei Dreyfuß in der Maxstraße 5. In der Meldekarte wird sie als „Privatiere“ bezeichnet, mit dem Hinweis, dass sie getrennt von ihrem Mann lebe. Bereits im März 1925 ist sie jedoch wieder nach Ludwigshafen zurückgekehrt. Hertas Mann scheint eine gut gehende Kanzlei geführt zu haben, doch änderte sich dies schnell nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Bald musste er sein Büro in seine Wohnung verlegen. Nach der Pogromnacht vom November 1938, in der er misshandelt, verhaftet und nach Dachau verbracht wurde, durfte er nur noch als „jüdischer Konsulent“ arbeiten und damit nur noch jüdische Mandanten vertreten. Später wurde Dr. Herz selbst die Konsulenten-Zulassung aberkannt und er geriet in enge finanzielle Nöte (vgl. Gedenkbuch Stolpersteine Ludwigshafen).

Am 22. Oktober 1940 wurde Herta Herz mit ihrem Mann und den anderen Ludwigshafener Juden ins Lager Gurs deportiert. Dort verstarb Emil Herz bald darauf am 10. Dezember 1940. Seine Frau Herta wurde im August 1942 nach Auschwitz transportiert und ermordet. Rudolf Herz wird noch in einer Liste der jüdischen Bürger Ludwigshafens aus dem Jahr 1939 bei seinen Eltern mit aufgeführt. Er wurde aber nicht nach Gurs deportiert, sondern hat vor Oktober 1940 noch Ludwigshafen verlassen (Information Stefan Mörz, Stadtarchiv Ludwigshafen, Mail vom 08.08.2018). 1939 oder 1940 emigrierte er zunächst nach Detling in England. Ein Onkel bezahlte dem damals 19jährigen Studenten die Überfahrt von Liverpool nach New York, wo er im Oktober 1940 eintraf.  


Quellenangaben




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