Personendaten


Hirsch Siegfried

Nachname
Hirsch
Vorname
Siegfried
Geburtsdatum
15.01.1885
Geburtsort
Poppenlauer
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Simon Hirsch und Marianne geb. Wolf
Geschwister: Bernhard, Frieda
Ehefrau: Karoline Rosine Weil geb. Hagmeier

Adresse

Hemmerichstraße 33 (heute 4)

Beruf/Ämter
(Realschüler) - Fabrikarbeiter
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Kowno (Kauen), Fort IX - 25.11.1941

Biografie


Siegfried Hirsch kam am 15. Januar 1885 in Poppenlauer als Sohn des Viehhändlers Simon Hirsch und dessen Frau Marianne geb. Wolf zur Welt. Auch seine Geschwister Bernhard und Frieda wurden dort geboren.

Im Januar 1894 zog die Familie nach Bad Kissingen und wohnte dort zunächst bei Losmann in der Hemmerichstraße und später in der Erhardstraße. Siegfried besuchte dann - wie sein älterer Bruder Bernhard - für kurze Zeit zwischen September 1895 und April 1897 - die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums.

Siegfried Hirsch zog in den nächsten Jahren nach Fechenheim (heute Stadtteil von Frankfurt) und verdiente seinen Lebensunterhalt als Fabrikarbeiter. Im August 1911 heiratete er dort die Witwe Karoline Rosine Weil geb. Hagmeier, die aus Nordheim, einer kleinen Gemeinde im Landkreis Heilbronn, stammte. Sie war evangelisch, und im Heiratsregister ist auch bei Siegfried Hirsch die Religionsangabe "evangelisch" vermerkt. Vermutlich war er zum evangelischen Glauben konvertiert. Im November 1936 wurde die Ehe geschieden. Nach der Rassenideologie der Nationalsozialisten galt Siegfried Hirsch weiterhin als "Jude". Vielleicht war es deshalb der äußere Druck durch die NS-Ideologie, der Karoline Hirsch dazu brachte, sich von ihrem jüdischen Partner scheiden zu lassen. Nach der Scheidung nahm sie wieder den Familiennamen ihres ersten Ehemannes an. 

Für Siegfried Hirsch fiel nach 1936 der Schutz der sog. "privilegierten Mischehe" weg. Er wohnte vor der Deportation in Frankfurt im Mittelweg 48. Im November 1941 wurde er von dort nach Kowno (Kauen) deportiert und laut Koblenzer Gedenkbuch wenige Tage später am 25. November 1941 ermordet.


Quellenangaben


Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenexterner Linkz
Yad Vashem Zentrale Datenbankexterner Link
Schülerakte Jack-Steinberger-Gymnasium
Meldeunterlagen Stadt Bad Kissingen
Mail Klaus Bub, Maßbach, 28.05.2018
Informationen Herbert Begemann, Brüder-Schönfeld-Forum e. V., Maintal, Mail vom 8.Juli 2020 (einschließlich Heiratsregister Fechenheim Eintrag vom 19.08.1911)



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