Personendaten


Hirschmann Max

Nachname
Hirschmann
Vorname
Max
Geburtsdatum
01.12.1901
Geburtsort
Fischach
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Julius Hirschmann und Ida geb. Wolf
Geschwister: Bella verh. Michalski, Aaron, Edi Efraim, Esther Erna Jacobs, Sarah Selma verh. Rosenthal
Ehefrau: Senta geb. Bamberger
Kinder: Marianne, Eva, Bella, Julius Jakob Michael

Adresse

Promenadestraße 17 (heutige Zählung)

Beruf/Ämter
(Realschüler)
Emigration/Deportation

inhaftiert in Bergen-Belsen/Januar 1945
ab Januar als "Austauschhäftling im Lager Biberach
überlebt und ausgewandert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York - Juni 1986

Biografie


Max Hirschmann gehörte zu den externen Schülern der Kissinger Realschule, die während ihrer Realschulzeit einige Jahre in Bad Kissingen lebten. Er wurde am 1. Dezember 1901 als Sohn des Lehrers Julius Hirschmann und dessen Frau Ida geb. Wolf im schwäbischen Fischach im Landkreis Augsburg geboren.

Er trat im Dezember 1912 aus der 6. Klasse der Volksschule Fischach in die 2. Klasse der Kissinger Realschule ein, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums und absolvierte die Abschlussprüfung im September 1917 mit hervorragenden Noten. In dieser Zeit wohnte er bei Rabbiner Dr. Seckel Bamberger in der Promenadestraße. Der könnte ein Bekannter oder Verwandter der Hirschmanns gewesen sein, denn er stammte ebenfalls aus Fischach.

Max Hirschmann heiratete die in München geborene Senta Bamberger, mit der er vier Kinder hatte. Im Oktober 1931 kam ihre Tochter Marianne zur Welt, im November 1932 Eva. Offensichtlich emigrierten die Hirschmanns schon kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Niederlande, denn die beiden jüngeren Kinder Bella (* Februar 1934) und Julius Jakob Michael (* 1937) wurden erst dort geboren. Auch Max' inzwischen verwitwete Mutter Ida lebte mit ihnen im holländischen Exil.

Das weitere Schicksal der Familie ist bisher nur teilweise rekonstruierbar: Max’ Mutter wurde 1942 deportiert und in Auschwitz ermordet. Max Hirschmann konnte für sich und seine Familie in Stockholm 1942  Reisepässe mit ecuadorianischer Staatsbürgerschaft ausstellen lassen. Die Familie war im Konzentrationslager Bergen-Belsen inhaftiert und besaß aufgrund dieser Pässe einen besonderen Status. SS-Führer Himmler plante sog. „Austauschjuden“ in Verhandlungen mit den Alliierten gegen von den Alliierten verhaftete Auslandsdeutsche und Devisen zu tauschen. 2332 Menschen fanden während des Zweiten Weltkriegs auf diese Weise den Weg aus Bergen-Belsen in die Freiheit. Im Januar 1945 wurde die Familie Hirschmann mit einer kleinen Gruppe anderer jüdischer „Austauschhäftlinge“ ins Lager Biberach verbracht und gegen deutsche Staatsbürger aus den USA ausgetauscht. Auf diese Weise überlebte die gesamte Familie.

Max Hirschmann wanderte mit seiner Familie nach der Befreiung in die Vereinigten Staaten aus. Er starb im Juni 1986 im Alter von 85 Jahren, seine Frau überlebte ihn noch um ein Jahrzehnt. Sie verstarb im Juni 1996 mit 87 Jahren.


Quellenangaben




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