Fanny Hofmann wurde am 15. Juli 1892 im thüringischen Barchfeld geboren. Ihre Mutter Lina geb. Mann, 1859 in Kissingen geboren, stammte aus einer alteingesessenen Kissinger Familie.

Sie hatte den Barchfelder Viehhändler und Handelsmann Samuel Hofmann geheiratet und war nach Barchfeld gezogen. Zwischen 1889 und 1896 kamen dort ihre fünf Kinder zur Welt. Fannys jüngste Schwester Elly, starb bereits 1901 mit nicht einmal 5 Jahren. Nachdem Fannys Vater 1906 gestorben war, zog Mutter Lina 1907 mit ihren Kindern zurück in ihre Geburtsstadt und lebte dort in Bad Kissingen in der Salinenstraße 15. Um ihr Einkommen zu verbessern, vermietete sie zeitweise Zimmer an auswärtige Realschüler.

Über Fanny Hofmanns Lebensweg wissen wir sehr wenig. Sie blieb zeitlebens ledig, zog 1919 für einige Monate nach Berlin und 1920 für ein halbes Jahr nach Hannoverschmünden, wohnte aber bereits im Juni 1920 wieder in Bad Kissingen. Als Beruf wird in den Kissinger Meldeunterlagen „Pflegerin, Verkäuferin“ angegeben. Fanny Hofmann starb im Januar 1935 in Bad Kissingen im Alter von nur 42 Jahren und wurde auf dem hiesigen jüdischen Friedhof begraben (Reihe 1/9).

Auch ihre Mutter, die 1930 verstorben war, ist hier begraben. An ihren Bruder Kurt, der 1918 kurz vor Kriegsende in Nordfrankreich gefallen war, erinnert dort eine Gedenktafel für die gefallenen jüdischen Mitbürger der Stadt Bad Kissingen. Ihre Schwester Paula verh. Göring wurde nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Oktober 1944 den Tod fand.