Personendaten
Hofmann Martin
Eltern: Louis und Lina Hofmann geb. Thalheimer
Bruder: Ernst
Untere Marktstraße 7 (heute 2)
April 1935 emigriert nach New York
Biografie
Martin Hofmann wurde am 11. Juli 1912 als erstes Kind des Bankiers Louis Hofmann und seiner Frau Lina geb. Thalheimer in Bad Kissingen geboren. Drei Jahre später kam sein jüngerer Bruder Ernst zur Welt. Die Familie wohnte in der Unteren Marktstraße 7. Martin besuchte seit 1922 die Kissinger Realschule. Auch wenn seine sportlichen Leistungen und seine Schrift bemängelt werden, bemerkt bereits der Klassenleiter der 1. Klasse, dass er „der Beste seiner Klasse“ sei.
1928 schloss er die Realschule erfolgreich ab, wechselte anschließend auf die Oberrealschule in Würzburg (das heutige Röntgen-Gymnasium) und studierte danach Jura an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er legte dort noch im Oktober 1934 die Erste Staatsprüfung ab, erhielt dann aber wegen seiner jüdischen Herkunft keine Zulassung zum Vorbereitungsdienst. Nachdem sein Vater im April 1933 an den Folgen der „Schutzhaft“ gestorben war, zog seine Mutter nach Würzburg um, vermutlich mit ihren beiden Söhnen.
Im März 1935 emigrierte Martin von Würzburg nach New York, wo er im April 1940 die US-Staatsbürgerschaft erhielt und als Kaufmann tätig war. 1962 zog er nach Silver Spring/Maryland, wo auch sein Bruder Ernst Hofmann wohnte. Ihre Mutter war im September 1941 nach der Zwangseinweisung ins Jüdische Altersheim in Würzburg verstorben. Martin Hofmann starb in den 1970er Jahren (Reiner Strätz, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900 - 1945, S. 273).
Quellenangaben
Schülerakte Jack-Steinberger-Gymnasium
Han-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 2017, S.736ff
Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken
R. Straetz, Handbuch der Würzburger Juden, S.273
Datenbank Ancestry, New York, Einbürgerungsaufzeichnungen, 1882-1944
Datenbank Ancestry, New York, Passagierlisten, 1820-1957
Bildnachweise
© Emily Hofmann
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