Personendaten


Hofmann Sara

Nachname
Hofmann
Geburtsname
Hofmann
Vorname
Sara
Geburtsdatum
17.03.1867
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Moses Hofmann und Jette geb. Hofmann
Geschwister: Louis
Ehemann: Samuel
Kinder: Ludwig, Karl (als Kleinkind verstorben), Irene verh. Müller

Adresse

Untere Marktstraße 12 (heute 3)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Bad Kissingen - 25.08.1941

Biografie


Sara Hofmann geb. Hofmann stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Bad Kissingens, deren Wurzeln sich sich bis in die Anfänge des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen lassen. Sie kam am 17. März 1867 als Tochter des Textilkaufmanns Moses Hofmann und dessen Frau Jette im „Judenhof“ (in der heutigen Bachstraße) zur Welt. Kurze Zeit später zog die Familie in die Untere Marktstraße um, wo Saras Vater einen Kurzwarenladen eröffnete. Moses Hofmann war auch Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr.

Sara Hofmann heiratete den Textilkaufmann Samuel Hofmann, der viele Jahre Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde war. Er engagierte sich auch in der Bad Kissinger Einwohner- bzw. Volkswehr, die 1919 während der Räteunruhen gegründet wurde, um die Bevölkerung gegen eventuelle Aufstände von links zu schützen. Die Familie lebte in der Unteren Marktstraße 12 (heute Hausnummer 3). Im Erdgeschoss befand sich das Textilgeschäft, im Obergeschoss war die Wohnung. Sara Hofmann und ihr Mann hatten drei Kinder. Ihr Sohn Karl starb allerdings bereits als Kleinkind und Ludwig, der die Kissinger Realschule besuchte, starb 1904, als er gerade in der 2. Klasse war. Als Saras Mann 1931 starb, hatten ihre Tochter Irene und ihr Schwiegersohn Leopold das Geschäft übernommen und führten dies bis zur „Arisierung“ Ende 1938. Obwohl ihnen damit die Existenzgrundlage genommen war, konnten sie sich noch nicht zur Emigration entschließen, weil sie die über 70-jährige, verwitwete Sara Hofmann nicht alleine zurücklassen wollten.

Sara Hofmann starb am 25. August 1941. Für ihre Tochter Irene und ihren Schwiegersohn Leopold Müller war es nun tragischerweise zu spät, Deutschland zu verlassen. Sie wurden im April 1942 von Bad Kissingen nach Krasnizcyn deportiert und fanden in den Umgebung von Lublin den Tod.

(Barbara Thiele)

211_Sara Hofmann mit Tochter Irene und Schwiegersohn Leo Müller
Sara Hofmann mit Tochter Irene und Schwiegersohn Leopold Müller


Quellenangaben


Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat, Stand April 20,17, S.733
Schülerakte des Jack-Steinberger-Gymnasiums Bad Kissingen, Ludwig Hofmann
Biographische Datenbank Jüdisches Unterfrankenexterner Link
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Grabstein Jüdischer Friedhof Bad Kissingen, Reihe 1/1externer Link
Barbara Thiele, Stolpersteinbiografie Irene Müllerexterner Link
Beck/Walter, Jüdisches Leben in Bad Kissingen, S.28, 34, 38, 50f, 55

Bildnachweise


© E. Muller



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