Helma Katz lebte nur etwa ein Jahr in Bad Kissingen.

Sie kam am 23. Januar 1922 im nordhessischen Grebenstein als zweite Tochter des Viehhändlers Lion (Gerson) Katz und dessen Ehefrau Ida geb. Möllerich zur Welt und hatte noch zwei Schwestern. Über Helma Katz’ Leben ist nur wenig bekannt. Sie zog im September 1936 nach Bad Kissingen und arbeitete hier als Haushaltshilfe bei der Familie Grünebaum in der Hemmerichstraße. Bereits im September 1937 ging sie wieder zurück nach Grebenstein.

Es ist erschütternd, dass Helma Katz und ihre ganze Familie dem NS-Rassenwahn zum Opfer fielen. Die Familie wurde im Dezember 1941 von Kassel ins Ghetto Riga deportiert. Helma wurde zusammen mit ihrer älteren Schwester im August 1944 nach Stutthof deportiert und ermordet. Ihr offizielles Todesdatum ist der 4. Dezember 1944. Helmas Mutter wurde im November 1943 in Auschwitz ermordet und ihr Vater fand in Rehmsdorf, einem Außenlager des KZ Buchenwald, im Oktober 1944 den Tod.

Helmas jüngste Schwester Ingeborg kam in den letzten Kriegstagen Anfang Mai 1945 auf dem Schiff „Cap Arkona“ ums Leben. Die SS hatte dort 4500 KZ-Häftlinge an Bord bringen lassen und plante wohl das Schiff durch eine Sprengung zu versenken. Obwohl das Schweizer Rote Kreuz die britischen Bodentruppen in Lübeck über die Vorgänge auf dem Schiff informiert hatte, gelangte die Information nicht zu den Piloten der Royal Air Force. Tragischerweise versenkten die britischen Bomber das Passagierschiff „Cap Arcona“, auf dem sie irrtümlicherweise deutsche Truppenverbände vermuteten. Ingeborg Katz gehörte zu den ca. 4150 KZ-Häftlingen, die dabei ums Leben kamen.