Personendaten


Katz Marga

Nachname
Katz
Vorname
Marga (Ilse)
Geburtsdatum
15.01.1920
Geburtsort
Kassel
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Lion (Gerson) und Ida Katz geb. Möllerich
Geschwister: Helma (Helene), Ingeborg,

Adresse

Maxstraße 24 a (Neues Schloss)

Beruf/Ämter
Haushaltshilfe
Emigration/Deportation

Dezember 1941 deportiert von Kassel nach Riga
August 1944 deportiert nach Stutthof

Sterbeort/Sterbedatum
Stutthof - genaues Todesdatum unbekannt

Biografie


Marga Ilse Katz kam am 15. Januar 1920  als erste Tochter des Viehhändlers Lion (Gerson) Katz und dessen Ehefrau Ida geb. Möllerich zur Welt und hatte noch zwei jüngere Schwestern. Über ihr  Leben ist nur wenig bekannt.

Sie war fast drei Jahre Hausmädchen beim letzten Bad Kissinger Rabbiner Max Ephraim. Im Juni 1935 kam sie in die fränkische Kurstadt und lebte und arbeitete hier bis April 1938 im Haushalt des Kissinger Rabbiners, der wenige Monate später in die USA emigrierte. Auch ihre Schwester Helma lebte zwischen 1936 und 1937 in Bad Kissingen. Marga Ilse zog weg nach Darmstadt, muss aber wohl bald nach Kassel zurückgekehrt sein. Dort lebte sie vor der Deportation bei ihren Eltern in der Gießbergstraße 17.

Es ist erschütternd, dass Marga Ilse Katz und ihre ganze Familie dem NS-Rassenwahn zum Opfer fielen. Die Familie wurde im Dezember 1941 von Kassel ins Ghetto Riga deportiert. Marga wurde zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Helma im August 1944 nach Stutthof deportiert und ermordet. Ein genaues Todesdatum ist nicht bekannt. Margas Mutter wurde im November 1943 in Auschwitz ermordet, und ihr Vater fand in Rehmsdorf, einem Außenlager des KZ Buchenwalds, im Oktober 1944 den Tod.

Margas jüngste Schwester Ingeborg kam in den letzten Kriegstagen, am 2. Mai 1945, auf dem Schiff „Cap Arkona“ ums Leben. Die SS hatte dort 4500 KZ-Häftlinge an Bord bringen lassen und plante wohl das Schiff durch eine Sprengung zu versenken. Obwohl das Schweizer Rote Kreuz die britischen Bodentruppen in Lübeck über die Vorgänge auf dem Schiff informiert hatte, gelangte die Information nicht zu den Piloten der Royal Air Force. Tragischerweise versenkten die britischen Bomber das Passagierschiff „Cap Arcona“, auf dem sie irrtümlicherweise deutsche Truppenverbände vermuteten. Ingeborg Katz gehörte zu den ca. 4150 KZ-Häftlingen, die dabei ums Leben kamen.


Quellenangaben


Bildnachweise


© Stadtarchiv Kassel, Ordnungsamt, Einwohnerabteilung, A 3.33.5



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