Personendaten


Bauer Babette

Nachname
Bauer
Geburtsname
Schloß
Vorname
Babette (Bettie, Betty)
Geburtsdatum
01.08.1884
Geburtsort
Rödelsee bei Kitzingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Hermann Schloß und Babetta geb. Gutmann
Geschwister: Joseph, Clara verh. Jochsberger
Ehemann: Isidor Bauer
 

Adresse

Erhardstraße 21 (heutige Zählung)

Beruf/Ämter
Haushaltshilfe
Emigration/Deportation

April 1942 deportiert von Bad Kissingen nach Krasniczyn

Sterbeort/Sterbedatum
Umgebung Lublin - Todesdatum unbekannt

Biografie


Babette Bauer, geb. Schloß, wurde am 1. August 1884 in Rödelsee bei Kitzingen geboren. Ihr Vater Hermann Schloß war Handelsmann in der dortigen Gemeinde. In erster Ehe war er mit Sophia geb. Hasselbacher verheiratet, die aber bereits 1881 verstarb. Babette (Bettie, Betty) stammte aus der zweiten Ehe mit Babetta geb. Gutmann. Sie hatte noch zwei jüngere Geschwister und drei ältere Halbgeschwister aus der ersten Ehe ihres Vaters. 

Babette Schloß heiratete 1912 den nichtjüdischen Schuhmacher Isidor Bauer, der aus Stralsbach stammte, aber bereits längere Zeit in Bad Kissingen lebte. Das Ehepaar wohnte in der Kapellenstraße bis zum Beginn der 1930er-Jahre. Vermutlich seit dieser Zeit lebten beide getrennt und ließen sich im Mai 1938 scheiden.

Im Februar 1931 zog Babette Bauer in die "Villa Frank" in der Erhardstraße, wo sie als Hausangestellte bei der jüdischen Familie Frank Anstellung fand. Ende der 1930er-Jahre wurden Betty Bauer und ihre jüdischen Vermieter von nichtjüdischen Mitmietern im Haus bespitzelt und denunziert. Die Familie del Fabro und das Ehepaar Karl und Lilly Hein beschuldigten sie, freundschaftliche Beziehungen mit dem nichtjüdischen Ehepaar Zwick im Haus zu unterhalten. Daraufhin kam es zu Ermittlungen der Gestapo und sogar zur Verhaftung Hermine Zwicks. Die Ermittlungen wurden zwar nach kurzer Zeit eingestellt, doch man kann sich vorstellen, welch vergiftetes Klima zwischen den Bewohnern des Hauses in der Folgezeit herrschte. 

Zusammen mit anderen Kissinger Juden musste Babette Bauer 1941 in eines der „Judenhäuser“ ziehen. Im April 1942 wurde sie über Würzburg nach Krasnyzcyn deportiert und ermordet. Ein genaues Todesdatum ist nicht bekannt.   
Auch Babettes jüngere Schwester Clara verh. Jochsberger wurde ein Opfer der Shoa, sie wurde im November 1941 von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof, einem Außenlager des Ghettos Riga deportiert und ermordet.


Quellenangaben


Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
Datenbank „Wir wollen uns erinnern“externer Link
Meldeunterlagen der Gemeinde Rödelsee
Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Hans-Jürgen Beck in: Beck/Walter: Jüdisches Leben in Bad Kissingen, S. 147f



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