Martha Baumblatt wurde am 22.August 1900 als Tochter von Hermann und Sara Baumblatt geb. Neuburger in Bad Kissingen geboren. Die Familie betrieb dort seit 1896 eine Bäckerei. Martha Baumblatt arbeitete in der kleinen Familienbäckerei mit. Ihr älterer Bruder Arthur fiel im Ersten Weltkrieg mit nur 21 Jahren.

Während ihre Eltern 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden und dort ums Leben kamen, gelang Martha bereits 1937 die Flucht nach Tel Aviv. Im Februar 1941 verließ Martha Baumblatt Palästina und wanderte über den Hafen Port Said in Ägypten nach New York aus, wo sie von ihrem Onkel Arthur Baumblatt empfangen wurde. Sie lebte in den darauffolgenden Jahren in Baltimore, wo sie 1947 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. In Baltimore wohnte auch ihr Onkel Arthur.  

Martha Baumblatt kämpfte nach dem Krieg im Wiedergutmachungsverfahren mit großer Beharrlichkeit und letzendlich erfolgreich um die Rückerstattung des elterlichen Anwesens in der Badgasse. Sie reiste Anfang 1954 deshalb sogar nach Deutschland, um persönlich vor Gericht zu erscheinen und ihre Ansprüche durchzusetzen. Die Gegenseite hatte sich bis zuletzt gegen die Rückerstattung gewehrt und mit zweifelhaften Gutachten und Zeugenaussagen versucht, den Wert der Immobilie zu mindern, um den Kaufpreis von 1937 als angemessen darzustellen.  

Martha Baumblatt starb im März 1989 im Alter von 88 Jahren. Als letzter Wohnort wird White Plains, Westchester, New York genannt, begraben ist sie allerdings auf dem Riverside Cemetery in Saddle Brook, Bergen County (Bergen) in New Jersey.