Personendaten


Baumblatt Sara

Nachname
Baumblatt
Geburtsname
Neuburger
Vorname
Sara
Geburtsdatum
06.06.1867
Geburtsort
Obereuerheim/bei Schweinfurt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Karl und Nanni Neuburger geb. Löwenthal
Geschwister: Hannchen verh. Frank, Regina verh. Rosenfeld, Hirsch
Ehemann: Hermann Baumblatt
Kinder: Arthur und Martha

Adresse

Badgasse 4

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Mai 1942 Zwangseinweisung Jüdisches Altersheim Würzburg
September 1942 deportiert nach Theresienstadt

Sterbeort/Sterbedatum
Theresienstadt - 24.09.1942

Biografie


Sara Baumblatt geb. Neuburger wurde am 6. Juni 1867 als zweites von vier Kindern des Karl Koppel Neuburger und dessen aus Bad Kissingen stammender Ehefrau Nanni Löwenthal in Obereuerheim bei Schweinfurt geboren.

Am 12. Mai 1895 heiratete sie in ihrem Heimatort den aus dem nahen Theilheim stammenden Bäckermeister Hermann Baumblatt und zog einen Monat später mit ihm nach Bad Kissingen in die Badgasse 4. Am 12. Juni 1896 kam ihr Sohn Arthur zur Welt und am 22. August 1900 die Tochter Martha. Es kann davon ausgegangen werden, dass Sara neben Haushalt und Erziehung der beiden Kinder auch ihren Mann tatkräftig in der neu errichteten eigenen Bäckerei unterstützte.

Der erste schwere Schicksalsschlag traf die Familie Baumblatt durch den Tod ihres Sohnes Arthur, der als 21-Jähriger im Ersten Weltkrieg am 15. September 1917 fiel. In der Reichpogromnacht vom 9. November 1938 wurden die Fenster bei den Baumblatts eingeschlagen und Leisten vom Laden heruntergerissen. Dann kamen Uniformierte und ließen die alte Frau Baumbaltt die Scherben zusammenkehren. Infolge der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und des anschließenden Boykotts jüdischer Geschäfte waren sie und ihr Ehemann gezwungen, ihr Haus und die Bäckerei aufzugeben. So zogen beide im Juli 1940 in eine Wohnung in der Hemmerichstraße 33. Ihre Tochter Martha war bereits im Jahr 1937 nach Tel Aviv geflohen und überlebte so den Holocaust. Im Mai 1942 wurde Sara Baumblatt zusammen mit ihrem Ehemann in das „Judenhaus“ in der Maxstraße zwangsumgesiedelt und bereits 19 Tage später nach Würzburg in das „Jüdische Unterkunftshaus“ in der Bibrastraße 6 verbracht.

Von dort aus wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann am 10. September 1942 mit dem Transport Nr. II/25 unter der Evakuierungsnummer 928 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb Sara Baumblatt am 24. September 1942. Als Todesursache ist in ihrer Akte – wie bei ihrem Ehemann Hermann - Darmkatarrh angegeben.  

(Heidrun Betz; gerinfügig ergänzt) 


Quellenangaben




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