Personendaten


Benedick Heinrich

Nachname
Benedick
Vorname
Heinrich
Geburtsdatum
03.06.1885
Geburtsort
Albersweiler/Pfalz
Weitere Familienmitglieder

Ehefrau: Flora Benedick geb. Scheuer
Kinder: Lothar, Hans (Jean)

Adresse
Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Inhaftierung: 12. November - 28. Dezember KZ Dachau November 1941 deportiert von Nürnberg nach Riga

Sterbeort/Sterbedatum
genaue Todesumstände unbekannt

Biografie


Heinrich Benedick gehörte zu den Juden, die nur sehr kurze Zeit in Bad Kissingen verbrachten.

Er wurde am 3. Juni 1885 in Albersweiler in der Pfalz geboren, wo seine Familie bereits im frühen 18. Jahrhundert nachweisbar ist. Sie betrieb dort eine Zündholzfabrik und gehörte zum begüterten jüdischen Bürgertum. (vgl. H.J. Beck, Kissingen war unsere Heimat). Heinrich Benedick heiratete im November 1922 die aus Gelnhausen stammende Flora Scheuer, mit der er zwei Söhne Lothar Leopold (*1923) und Hans (Jean) (*1927) hatte. Die Familie lebte in Pirmasens, bis sich Heinrich von seiner Ehefrau trennte.

Als angesichts des bevorstehenden Krieges im Zuge der Evakuierung grenznaher Gebiete im Westen Deutschlands ca. 600 000 Menschen aus der Pfalz und dem Saargebiet in „kriegssichere“ Gebiete ins Innere Deutschlands verfrachtet wurden, kam Flora Benedick nach Halle, wo sie die Leitung im jüdischen Altersheim in der Boelckestraße übernahm. Heinrich Benedick wurde im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 verhaftet und in das KZ Dachau deportiert und blieb dort vom 12. November bis zum 28. Dezember 1938 in Haft.

Nach seiner Freilassung wurde er wohl 1939 im Zuge der erwähnten Evakuierungsaktion nach Bad Neustadt umgesiedelt. Von dort kam er im Dezember 1939 nach Bad Kissingen und wohnte bis zum 18. Januar 1940 im Hause des ehemaligen Viehhändlers Lazarus Frank in der Erhardstraße 8. Anschließend zog er nach Nürnberg, wo er bis zu seiner Deportation im November 1941 in der Knauerstraße 27, in einem der 13 „Judenhäuser“ der Stadt lebte. Von dort wurde er nach Riga-Jungfernhof deportiert und ermordet, Todesdatum und nähere Todesumstände sind unbekannt.

Auch seine Frau Flora und sein Sohn Lothar wurden Opfer der Shoa. Beide wurden im Mai 1942 von Halle nach Lublin deportiert und fanden im Vernichtungslager Sobibor den Tod. Lothar wurde vielleicht schon in Lublin für das KZ Majdanek „selektiert“ und dort ermordet. Nur der jüngere Sohn Hans, der sich nach seiner Emigration nach Südfrankreich im Jahr 1939 Jean nannte, hat die NS-Zeit überlebt und starb 2004 in Metz.


Quellenangaben


Meldeakten Stadt Bad Kissingen
Gedenkbuch Halleexterner Link
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank… externer Link
Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat



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