Personendaten


Nussbaum Fritz

Nachname
Nussbaum
Vorname
Fritz
Geburtsdatum
14.04.1902
Geburtsort
Maßbach
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Moses und Adelheid Nußbaum geb. Gutmann
Geschwister: Klara verh. Hirschberg, Sara (Sidonie) verh. Rothschild, Gertrud, Otto
Ehefrau: Herta geb. Nussbaum 
Kinder: Moses, Berta, Ari, Esther Adelheid, Josef, Jehudith

Adresse

Promenadestraße 3  

Beruf/Ämter
Kaufmann, Lehrer
Emigration/Deportation

März 1942 deportiert von Nürnberg nach Izbica

Sterbeort/Sterbedatum
Izbica - Todesdatum unbekannt

Biografie


Fritz Nußbaum kam am 14. April 1902 als Sohn von Moses und Adelheid Nußbaum geb. Gutmann in Maßbach zur Welt. Sein Vater war bis 1910 in Maßbach als Volkschullehrer tätig, musste aber aus gesundheitlichen Gründen bereits im Jahr 1910 aus dem Schuldienst ausscheiden. Moses Nußbaum zog daraufhin mit seiner Familie nach Bad Kissingen und baute sich dort erfolgreich eine neue Existenz als Versicherungskaufmann auf. Fritz hatte noch vier Geschwister, die alle in Maßbach zur Welt kamen: Klara (*1897), Sidonie (*1900), Gertrud (*1904) und Otto (*1906).

Er besuchte seit September 1913 die Kissinger Realschule, die Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, absolvierte 1919 erfolgreich die Abschlussprüfung nach der 6. Klasse und wohnte während dieser Zeit bei seinen Eltern in der Promenadestraße 3 (damalige Zählung).

Anschließend ging er nach Würzburg und machte eine kaufmännische Lehre, war dann Angestellter in der Schuhgroßhandlung "H. Buxbaum & Co." in Würzburg und gehörte hier zu dem orthodoxen (Orthodoxes Judentum) Lernzirkel um Hermann Engel. Einige Jahre später machte er eine Ausbildung am Jüdischen Lehrerseminar in Köln und war dann Volksschullehrer in Berlin. 1930/31 ließ er sich für das Studium der Thora und des Talmud an die Jeschiwa (jüdische Hochschule) im weißrussischen Mir beurlauben. Nach seiner Rückkehr heiratete er Hertha geb. Nußbaum aus Fulda, die ihm sechs Kinder schenkte: Moses (*1932) und Berta (*1934) kamen in Berlin zur Welt. Anschließend zog die Familie nach Burgpreppach, wo Fritz Nußbaum an der Israelitischen Präparandenschule unterrichtete. Dort wurden Arie (*1935), Josef (*1937) und Esther Adelheid (*1938) geboren. Fritz Nußbaum plante mit seiner Familie nach Peru zu emigrieren, doch die Bemühungen scheiterten. Im Novemberpogrom 1938 wurde er verhaftet und gedemütigt. Mit Lehrerkollegen der Talmud-Tora-Schule Burgpreppach) musste er als "Kolonne Grünspan" die Trümmer der zerstörten Synagoge Burgpreppach beseitigen. Anschließend wurde er vom 24. November bis 1. Dezember Im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Die Familie zog schließlich nach Nürnberg, wo Nesthäkchen Jehudith 1940 zur Welt kam.

Das weitere Schicksal der Familie lässt sich nur schwer in Worte fassen. Die gesamte Familie wurde Opfer des unmenschlichen NS-Rassenwahns. Am 24. März 1942 wurden Fritz Nußbaum, seine Ehefrau Herta und alle sechs Kinder (im Alter von zwei bis 10 Jahren) vom letzten Wohnort Nürnberg mit dem Ziel Izbica deportiert und ermordet.

402_402_vorne links Fritz Nussbaum, 1938 Novemberpogrom Burgpreppach
vorne links Fritz Nussbaum, Novemberpogrom 1938 Burgpreppach


Quellenangaben


Bildnachweise




Zurück zur Liste