Personendaten


Bloemendal Siegfried

Nachname
Bloemendal
Vorname
Siegfried
Geburtsdatum
22.02.1880
Geburtsort
Winschoten/Niederlande
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Isak und Rosette Bloemendal geb. Polak
Geschwister: Mietje, Carolina, Mannes, Francina, Marcus Isaac, Philippe, Flora, Johann, Michael
Ehefrau: Fanny geb. Neustadt
Kinder: Manfred und Josef

Adresse

Grabengasse 8/Theresienstraße 10 (heutige Zählung)

Beruf/Ämter
Gastronom (Trinkhalle mit vegetarischer Küche)
Emigration/Deportation

1933 emigriert in die Niederlande
1943 deportiert nach Auschwitz

Sterbeort/Sterbedatum
Auschwitz - 10.09.1943

Biografie


Siegfried Bloemendal wurde am 22. Februar 1880 im niederländischen Winschoten, Provinz Groningen, geboren, das zur damaligen Zeit nach Amsterdam die zweitgrößte jüdische Gemeinde in den Niederlanden besaß. Er war das neunte von elf Kindern des Metzgers Izaak Marcus Bloemendal und seiner Frau Rosette Polak. Siegfried erlernte den Beruf des Vaters und arbeitete ebenfalls als Metzger.

Im März 1910 zog er von Ober-Ingelheim nach Bad Kissingen, wo er mit seiner aus Hamburg stammenden Ehefrau Fanny Neustadt und seinen Söhnen Manfred und Josef für 22 Jahre in der Grabengasse 8 wohnte. Dort betrieb er eine Milchtrinkhalle mit vegetarischer Küche. Im März 1932 zog er mit seiner Familie in die Theresienstraße 5 um (heute Nr. 10).
 

Bloemendal
1932 zog Familie Bloemendal aus der Grabengasse in dieses Anwesen in der Theresienstraße um,  doch bereits eineinhalb Jahre später zwang die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten sie dazu, sie in die Niederlande zu emigrieren.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde er vorübergehend in „Schutzhaft“ genommen. Die Inhaftierung muss ein schreckliches Erlebnis gewesen sein und ihn davon überzeugt haben, dass seine Familie in Deutschland unter den neuen Machthabern keine Zukunft mehr haben werde. Der 53-Jährige entschloss sich deshalb im November 1933 mit der Familie zur Rückkehr in seinen Geburtsort Winschoten. Später lebte er in Arnheim in der Driekoningendwarsstraat 87. Doch nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Holland war er auch dort nicht mehr sicher. Bloemendal wurde ins Durchgangslager Westerbork verschleppt und im Jahre 1943 ins KZ Auschwitz deportiert. Dort starb er am 10. September 1943. Mindestens vier seiner Geschwister wurden aus den Niederlanden deportiert und ermordet.

(Andreas Reuter, leicht ergänzt)


Quellenangaben


Bildnachweise


© Foto Rudolf Walter



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