Personendaten


Rheinstein Brigitte

Nachname
Rheinstein
Geburtsname
Frank
Vorname
Brigitte (Gitta)
Geburtsdatum
06.12.1883
Geburtsort
Bad Kissingen
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Abraham und Ricka Frank geb. Schwed
Geschwister: Karl, Miriam verh. Scheidt, Felix, Gustav
Ehemann: Joseph Rheinstein
Kinder: Ferdinand August, Berthold, Franz

Adresse

Marktplatz 6/ später Ludwigstraße 13 (heute 18)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

April 1942 deportiert von Düsseldorf nach Izbica

Sterbeort/Sterbedatum
genaue Todesumstände unbekannt

Biografie


Brigitte Rheinstein geb. Frank kam am 6. Dezember 1883 als Tochter des Landwirts und späteren Bankiers Abraham Frank und seiner Frau Ricka geb. Schwed in Bad Kissingen zur Welt. Im Mai 1904 heiratete sie den in Heddesheim/Nahe geborenen Kaufmann Joseph Rheinstein, der 1903 aus Bad Kreuznach nach Duisburg gezogen war, und lebte mit ihm nach der Heirat in Duisburg. Ihre Söhne Ferdinand August erblickten 1905 in Bad Kreuznach und die Zwillingsbrüder Berthold und Franz 1907 in Duisburg das Licht der Welt. Brigittes Mann betrieb dort eine florierende Immobilienfirma, so dass sich das Ehepaar mit seinen drei Söhnen ein stattliches Wohnhaus in der Lotharstraße 14b leisten konnte, das noch heute zu sehen ist.  In den Sommermonaten 1915  und 1916 hielt sich Brigitte mit ihren Söhnen noch einmal für einige Wochen zu Besuch bei ihren Eltern in Bad Kissingen auf. Joseph Rheinstein starb in Duisburg im Oktober 1938. Die drei Söhne konnten glücklicherweise noch rechtzeitig in die USA emigrieren.

Ihre Mutter Brigitte Rheinstein wurde dagegen ein Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie wurde im Januar 1942 von der Gestapo verhaftet und bis April zunächst im Duisburger Polizeigefängnis inhaftiert. Es wurde ihr vorgeworfen, dass sie „ bei der Erfassung der sich im Besitz von Juden befindlichen Woll- und Pelzsachen ein Pelzcape und einen Pelzmuff zurückbehalten hat“ (Wiedergutmachungsakten 506, Akte-N: 01235, Stadtarchiv Duisburg - Entschädigungsverfahren der drei Söhne, 1958). Sie wurde am 13. April 1942 wieder aus der Haft entlassen, „damit sie sich auf den Abtransport nach Polen vorbereiten konnte“ (Ebd). Wenige Tage später wurde sie mit einem „Judentransport“  von Düsseldorf ins Generalgouvernement Polen abgeschoben, nach Izbica deportiert und ermordet. Die genauen Todesumstände sind nicht bekannt.

434_Wohnhaus Familie Rheinstein in Duisburg, Lotharstraße 14b Kopie
Wohnhaus Familie Rheinstein, Duisburg, Lotharstraße 14b


Quellenangaben


Datenbank Genicomexterner Link
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbank…externer Link
Meldeunterlagen Stadtarchiv Bad Kissingen
G. von Roden, Geschichte der Duisburger Juden, S. 1265f
Wiedergutmachungsakten 506, Akte-N 01235 (Entschädigungsverfahren der drei Söhne)

Bildnachweise


© google maps



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