Ernst Philipp Rosenau stammt aus einer alteingesessenen angesehenen jüdischen Familie Bad Kissingens, deren Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Sein Vater Philipp Rosenau war als Juwelier tätig und erhielt 1917 wie sein berühmter Vater Simon Rosenau den Titel „bayerischer Hoflieferant“. Seit 1899 war er mit der in Aschaffenburg geborenen Setti Kassel verheiratet. Ernst Philipp wurde am 6. Oktober 1912 als drittes und jüngstes Kind in Bad Kissingen geboren.

Im Oktober 1922 wechselte er von der hiesigen Volksschule zur Kissinger Realschule, der Vorläuferschule des heutigen Jack-Steinberger-Gymnasiums, die er bis zum Ende der 4. Klasse besuchte. Dann wechselte der dreizehnjährige Schüler - von seinem Klassenlehrer als „richtiger Lausbub“ beschrieben - an die Realschule Neumarkt in der Oberpfalz. Danach kehrte er in seine Geburtsstadt zurück und war als Kaufmann tätig. Im September 1929 ging er nach Frankfurt, zog aber im Februar 1931 wieder nach Bad Kissingen und lebte bis zu seiner Emigration bei seiner verwitweten Mutter in der Kurhausstraße und war in deren Kunst- und Antiquitätengeschäft tätig. Nachdem die Familie Ende 1937 auf Druck der Reichskulturkammer ihr Geschäft aufgeben und in der Folge auch ihr Anwesen verkaufen musste, sah Ernst Philipp keine Zukunft mehr für sich in Deutschland. Im März 1938 meldete er sich nach New York ab, wo er im Jahr 1975 verstorben ist.

Seine Mutter und seine Schwester Paula zogen im Juli 1939 nach Frankfurt/Main. Ihnen gelang noch im September 1940 die Flucht in die Vereinigten Staaten. Setti Rosenau, Ernst Philipps Mutter, starb hochbetagt in New York im Jahr 1970.