Personendaten


Rosenau Setti

Nachname
Rosenau
Geburtsname
Kassel
Vorname
Setti
Geburtsdatum
30.09.1877
Geburtsort
Aschaffenburg
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Siegmund Kassel und Seppi geb. Walter
Ehemann: Philipp Rosenau
Kinder: Paula, Ernst Phillip und Alice

Adresse

Kurhausstraße 32 (alte Zählung)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

September 1940 emigriert in die USA

Sterbeort/Sterbedatum
New York - Februar 1970

Biografie


Setti (Seda) Rosenau geb. Kassel kam am 30. September 1877 in Aschaffenburg als Tochter des Getreidehändlers Siegmund Kassel und dessen Frau Seppi geb. Walter zur Welt. Sie heiratete im März 1899 in Aschaffenburg den Bad Kissinger Juwelier und Hoflieferanten Philipp Rosenau, der aus einer alteingesessenen jüdischen Kunsthändlerfamilie der fränkischen Kurstadt stammte und das Juwelier- und Antiquariatsgeschäft seines berühmten Vaters Simon Rosenau fortführte. Das Ehepaar wohnte in Bad Kissingen und hatte drei gemeinsame Kinder: Paula, Ernst Phillip und Alice. Nachdem Settis Ehemann Philipp Rosenau im Februar 1924 gestorben war, führte sie sein Geschäft fort. Nach Abschluss seiner kaufmännischen Ausbildung arbeitete auch ihr Sohn Ernst Philipp im Geschäft mit.

Bis 1937 konnte die Familie das seit 75 Jahren bestehende Kunst- und Antiquitätengeschäft noch betreiben. Im Frühjahr dieses Jahres erhielt Frau Rosenau jedoch von der Reichskulturkammer die Aufforderung, ihr Geschäft aufzulösen, da sie als Jüdin nicht Mitglied der Reichskulturkammer sein dürfe, was für die Führung einer Kunsthandlung aber unerlässlich war.  Setti Rosenau bat um Fristverlängerung und betrieb im Sommer 1937 einen Ausverkauf ihres Geschäftes, bevor sie im Herbst das Geschäft aufgab. Nachdem man ihr so die Fortführung ihrer Existenz unmöglich gemacht hatte, sah sie sich auch gezwungen, ihr Haus zu verkaufen. Ihr Sohn Ernst Philipp emigrierte daraufhin im März 1938 in die USA und Setti zog mit ihrer Tochter Paula im Juli 1939 nach Frankfurt/Main.

Setti Rosenau zog im Juli 1939 mit ihrer Tochter Paula nach Frankfurt/Main. Beiden gelang im September 1940 die Flucht in die Vereinigten Staaten. In der Passagierliste steht, dass sie über Kobe in Japan nach Seattle, King/Washington einreisten. Ihr Sohn Ernst Philipp, der bereits zwei Jahre zuvor emigriert war, nahm sie zunächst in seiner Wohnung in New York auf.

Nach dem Krieg erhob Setti Rosenau Rückerstattungsansprüche gegen die neuen Eigentümer ihres früheren Anwesens in der Kurhausstraße, das sie 1938 unter Wert verkaufen musste, und erhielt 1952 in einem Vergleich  33 500 DM Entschädigung zugesprochen.

 Setti Rosenau überlebte ihren Ehemann um mehr als vier Jahrzehnte und starb im Februar 1970 in New York im Alter von 92 Jahren.


Quellenangaben


Bildnachweise




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