Personendaten


Ruckenstein Helene

Nachname
Ruckenstein
Geburtsname
Geffner
Vorname
Helene
Geburtsdatum
19.11.1886
Geburtsort
Dubliska/Österreich
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Leib Geffner und Pesie (Betty) geb. Oberweger
Geschwister: Samuel, Jakob, Adele (Eddi), Auguste
Ehemann: Bernhard Ruckenstein
Kinder: Simon

Adresse

Promenadestraße 5b (alte Zählung) heute 24

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation

Sommer 1935 emigriert nach Palästina

Sterbeort/Sterbedatum
Tzfat (Safed) - 04.07.1954

Biografie


Helene Ruckenstein geb. Geffner gehört zu den aus Osteuropa eingewanderten Juden, die in Bad Kissingen nur eine kleine Gruppe innerhalb der jüdischen Gemeinde bildeten. Sie kam am 19.11.1886 in Dubliska/Österreich als Tochter von Leib Geffner und seiner Frau Pesie (Betty) geb. Oberweger zur Welt. Die Familie Geffner hatte 1902 ihre galizische Heimat verlassen, um in Deutschland unter besseren Bedingungen leben zu können, und unter anderem zunächst in Würzburg eine Bleibe gefunden. Bereits 1904 hatte Leib Geffner mit seiner Frau und seinen drei Töchtern einige Monate in Bad Kissingen gewohnt und 1906 zogen sie endgültig in die Badestadt und wohnten in der Promenadestraße. Helenes Vater eröffnete dort eine Kurpension und eine „israelitische Speisegaststätte“.

Im Juni 1919 heiratete Helene in Ingolstadt den aus der Bukowina stammenden Kaufmann Bernhard Ruckenstein, der ebenfalls mit seiner Familie kurz nach der Jahrhundertwende aus Osteuropa nach Deutschland eingewandert war. Beide wohnten nach der Heirat in Bad Kissingen im Haus Geffner in der Promenadestraße 5b. Im März 1920 kam ihr Sohn Simon zur Welt. Die Familie betrieb eine Gaststätte mit streng koscherer Küche, die vorwiegend von jüdischen Gästen aus dem In- und Ausland besucht wurde.

Speisegastsstätte-GeffnerRuckenstein
In diesem Haus in der Promenadestraße 24 wohnte die Familie und Helenes Vater eröffnete hier eine "Israelitische Speisegaststätte".

Schon bald nach Machtübernahme der Nationalsozialisten fühlte sich die Familie zunehmend ausgegrenzt und beschäftigte sich mit dem Gedanken einer Auswanderung nach Palästina. Nachdem die unterfränkische Regierung im März 1934 die im Jahr 1929 zugestandene Einbürgerung der Familie widerrufen hatte, emigrierten die Ruckensteins im Sommer 1935 nach Palästina.

Auf dem jüdischen Friedhof in Bad Kissingen steht der Grabstein von Helenes Mutter Pesin, die im Februar 1922 gestorben war.

Auch in ihrer neuen Heimat setzte die Familie Ruckenstein die Tradition in der Gastronomie fort. Nachdem sie ein Jahr in Tel Aviv gelebt hatten, gründete Helenes Mann in Tzfat (Safed) im Norden Israels ein Hotel „Ruckenstein B.“, das bis heute von den Nachkommen in Familientradition fortgeführt wird. Bernhard Ruckenstein starb im Dezember 1949 und Helene verstarb im Juli 1954 im Alter von 67 Jahren.

helene-ruckenstein-pass
"Fremdenpass", Mai 1935, ausgestellt in Bad Kissingen


Quellenangaben


Meldeunterlagen der Stadt Bad Kissingen
Homepage Safed INN, Israel, Ruckenstein b&bexterner Link
Informationen des Enkels Dov Ruckenstein, Mail vom 12.11.2018

Bildnachweise


© Dov Ruckenstein, Tzfat (Safed)
Wohnhaus und Gaststätte in der Promenadestraße © Foto Rudolf Walter
Auszug Pass © Israel's archives are going onlineexterner Link



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