Personendaten


Schwed Max

Nachname
Schwed
Vorname
Max
Geburtsdatum
13.05.1892
Geburtsort
Nürnberg
Weitere Familienmitglieder

Mutter: Ernestine Schwed
Schwester: Sofie
Ehefrau: Johanna Rosa geb. Feiner

Adresse
Beruf/Ämter
Kaufmann
Emigration/Deportation

März 1942 deportiert von Mainz in das Ghetto Piaski

Sterbeort/Sterbedatum
vermutlich Ghetto Piaski - Todesdatum unbekannt

Biografie


Max Schwed stammte mütterlicherseits aus einer alteingesessenen jüdischen Familie Bad Kissingens, die ihren Stammbaum bis in die Zeit des Dreißigjährigen Kriegs (1618 - 1648) auf den Büchsenmacher und Kugelgießer Koppel Meyer zurückführen kann, der als „Jud Schwed“ zur sagenhaften Gestalt werden sollte. Wer Max Vater war, ist unbekannt, Seine Mutter Ernestine Schwed hatte zwei uneheliche Kinder. Ihr Sohn Max kam 1892 in Nürnberg zur Welt und 1904 erblickte Tochter Sofie in Würzburg das Licht der Welt, verstarb aber offenbar schon bald. 1913 heiratete Ernestine Schwed in Bad Kissingen den Musiker Johann Raum. Ob Johann Raum der Vater ihrer Tochter war, geht aus den Unterlagen des Stadtarchivs Bad Kissingen leider nicht eindeutig hervor. Da Max Schwed auf dem polizeilichen Meldebogen den Namen seiner Mutter trägt und Johann Raum als sein Stiefvater bezeichnet wird, dürfte zumindest er nicht der Sohn Johann Raums gewesen sein.

Wie lange Max Schwed bei seiner Mutter in Bad Kissingen lebte, ist noch ungeklärt. Er absolvierte eine Ausbildung zum Kaufmann, nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde im Dezember 1919 aus dem Militärdienst entlassen. Er blieb nach seiner Entlassung nur wenige Tage in Bad Kissingen. Bereits zwei Wochen später verließ er die Badestadt am 30. Dezember 1919 und zog nach Grünstadt in der Pfalz. Er heiratete Johanna Rosa Feiner, die 1896 in Nierstein/Oppenheim als Tochter des Tuchhändlers und Schächters Adolf Feiner zur Welt gekommen war, und wohnte mit ihr in Mainz.

Aus dieser Zeit ist eine kurze Episode aus dem Jahr 1938 überliefert: Als es den Juden untersagt wurde, „deutsche Geschäfte“ zu betreten, kam Johanna zu ihrer nichtjüdischen Schulkameradin Margarete Hartwein aus Nierstein und bat sie, mit ihren Lebensmittelkarten für sie einzukaufen. Margarete Hartwein hat dies gern getan. Kurz darauf wurde sie jedoch zur Kreisleitung der NSDAP vorgeladen und man sagte ihr: „Wenn Sie den Kontakt zu der Jüdin nicht einstellen, kommen Sie mit ihren Kindern zur Umerziehung nach Dachau.“ Danach hat es Margarete Hartwein, so erzählt ihr Sohn Eduard Hartwein aus Schwabsburg, nicht mehr gewagt, ihrer Schulkameradin zu helfen, der Kontakt brach ab (vgl. Arbeitskreis Stolpersteine des Geschichtsvereins Nierstein, Vergebliche Hoffnung auf ein glimpfliches Ende - Das Schicksal der Familie Feiner – Geschäft beim Novemberpogrom zerstört).

Max Schwed und seine Frau Johanna wurden am 25. März 1942 von Mainz in das Ghetto Piaski deportiert, wo beide den Tod fanden.


Quellenangaben


Hans-Jürgen Beck, Kissingen war unsere Heimat….S.1089f
Gedenkbuch Bundesarchiv Koblenzexterner Link
Yad Vashem Zentrale Datenbankexterner Link
Arbeitskreis Stolpersteine des Geschichtsvereins Nierstein, Vergebliche Hoffnung auf ein glimpfliches Ende - Das Schicksal der Familie Feiner – Geschäft beim Novemberpogrom zerstört, Mail von Hans-Peter-Hexemer vom 09.08.2018



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