Personendaten


Silberschmidt Selma

Nachname
Silberschmidt
Geburtsname
Sondheimer
Vorname
Selma
Geburtsdatum
24.02.1886
Geburtsort
Darmstadt
Weitere Familienmitglieder

Eltern: Wolf Sondheimer und Regina geb. Bender
Geschwister, Henriette verh. Zuntz, Ernst, Aenne verh. Levy
Ehemann: Kossy (Kosimir) Silberschmidt
Kinder: Albert

Adresse

Maxstraße 22a (alte Zählung)

Beruf/Ämter
Emigration/Deportation
Sterbeort/Sterbedatum
Frankfurt - 10.05.1936

Biografie


Selma Silberschmidt geb. Sondheimer kam am 24. Februar 1886 als Tochter des Lehrers Wolf Sondheimer und dessen Frau Regina geb. Bender in Darmstadt zur Welt. Ihr aus Beerfelden stammender Vater war viele Jahre als Lehrer in Darmstadt tätig; zuerst in einer jüdischen Schule und später an der Städtischen Mädchenrealschule.

Im Februar 1910 heiratete Selma Sondheimer in Darmstadt den in Bayreuth geborenen Rechtsanwalt Dr. Kossy Silberschmidt, der in Bad Kissingen in der Ludwigstraße seine Kanzlei hatte. Nach der Hochzeit zog sie zu ihm in die fränkische Kurstadt und wohnte dort in der Maxstraße 22a. Ihr Sohn Albert erblickte im Dezember 1913 das Licht der Welt. Selmas Ehemann starb im März 1928 mit nicht einmal 50 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Frankfurt. In einer Todesanzeige würdigt der Verband Bayerischer Israelitischen Gemeinden die Verdienste Dr. Silberschmidts, der stellvertretender Vorsitzender ihrer Vereinigung war. Kurz nach dem Tod ihres Mannes zog Selma Silberschmidt mit ihrem Sohn Albert im Juli 1928 nach Frankfurt und wohnte zusammen mit ihrer Mutter Regina in einem Haus. Selma litt an einer psychischen Erkrankung und starb im Mai 1936, möglicherweise durch Suizid (Aufzeichnungen ihres Neffen Michael Zuntz, Mail Barbara Bahr vom 10.12.2018). Ihrem Sohn gelang es nach Palästina zu emigrieren, er starb in Haifa im Dezember 1949 im Alter von nur 36 Jahren. Wie seinen Vater riss auch ihn eine Leukämieerkrankung aus dem Leben.

Selmas Schwester Henriette, die den Frankfurter Rechtsanwalt und Notar Dr. Max Zuntz geheiratet hatte, konnte mit ihrer Familie in die USA emigrieren. Ihre jüngste Schwester Aenne verheiratete Levy, die in den 1930er-Jahren ebenfalls in Frankfurt lebte, wurde von Frankfurt nach Lodz deportiert und dort ermordet, ihrer Tochter gelang dagegen mit einem Kindertransport noch die Flucht nach Palästina. Selmas jüngerer Bruder Ernst Bender, der in Darmstadt ein erfolgreicher Anwalt gewesen war, verließ kurz vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten Deutschland und emigrierte in die Vereinigten Staaten. Nach Angaben seiner in Ungarn geborenen Frau Nanny nahm er sich um ca. 1950 das Leben, „weil er an seine Karriereerfolge als Anwalt in Darmstadt in den USA nicht anknöpfen konnte“ (Mail Barbara Bahr vom 10.12.2018).


Quellenangaben




Zurück zur Liste