Babette Stern geb. Hamburger stammte aus einer der ältesten jüdischen Familie Hammelburgs, deren Wurzeln bis Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreichen. Die Viehhändlertradition war in der Familie weit verbreitet und auch Babettes Vater Meier Hamburger übte diesen Beruf aus. Babette Stern kam am 16. Februar 1881 als erstes von insgesamt 9 Kindern Meier Hamburgers und dessen aus Untereisenheim stammender Ehefrau Fanny geb. Frankenthaler in der fränkischen Saalestadt zur Welt.

Im Mai 1904 heiratete Babette den Bad Kissinger Kaufmann Heinrich Stern, der in der Ludwigstraße die Firma „Hermann Stern“ seines Vaters übernommen hatte, und zog zu ihrem Ehemann in die Kurstadt.

Ende der 1920er-Jahre war sie offensichtlich ernsthaft erkrankt, weshalb ihr Mann ihren Synagogenplatz kündigte. Sie war aus gesundheitlichen Gründen auf absehbare Zeit nicht in der Lage, die Synagoge zu besuchen.

Über ihr weiteres Leben ist nicht viel bekannt. Ihr gelang mit ihrem Ehemann im August 1941 - sozusagen im letzten Augenblick - die Flucht aus Deutschland. Nur wenige Monate später, im Oktober 1941 erließ Hitlers Regierung ein generelles Ausreiseverbot.  Das kinderlose Ehepaar Stern emigrierte nach Kuba und wanderte später in die Vereinigten Staaten aus. Im Dezember 1942 gelangten sie über Miami/Florida in die Vereinigten Staaten und ließen sich in Chicago nieder. Babette Stern starb im April 1957 in Oakridge/Illinois im Alter von 76 Jahren. Ihr 10 Jahre älterer Ehemann war bereits im Juli 1951 dort gestorben.